Bart Witteveen, Landesdirektor von ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) für das besetzte palästinensische Gebiet, kommentiert:

 

„Die Temperaturen sinken und heftige Regenfälle haben zu schweren Ãœberschwemmungen in Gaza geführt. Viele vertriebene Familien leben in Zelten – behelfsmäßige Unterkünfte ohne Decken und warme Kleidung, die sie vor den Elementen schützen. 40 Prozent der Zelte im Lager Asdaa und 45 Prozent im Lager Ard Fayyad wurden durch die Ãœberschwemmungen zerstört. Aufgrund der von Israel beschränkten Verfügbarkeit von Treibstoff sind wichtige Dienste wie Müllabfuhr und Abwasserentsorgung lahm gelegt. Dies verschlimmert die Ãœberschwemmungen und führt zu weiteren Krankheiten - und das in einem  bereits am Boden liegenden Gesundheitssystem.

In den Notunterkünften kommen so gut wie keine Baustoffe oder andere Materialien an, die den Menschen Schutz bieten könnten. Familien kämpfen ums Überleben in behelfsmäßigen Unterkünften, die sie kaum vor der bitteren Kälte schützen. Über eine Million Fälle von Atemwegsinfektionen wurden gemeldet. Dazu kommen immer mehr Fälle von Durchfall, Hautkrankheiten und Gelbsucht. Viele Mütter sind zu unterernährt, um ihre Babys zu stillen. Sie sind auf gefährliche Alternativen angewiesen, die das Risiko einer Lungenentzündung und anderer Krankheiten erhöhen. Je härter der Winter wird, desto größer werden diese Gefahren. Mehr als 42.000 schwangere Frauen sind bereits mit schwerem Hunger konfrontiert.

Mehr als 90 Prozent der Palästinenser*innen wurden vertrieben und leben in Unterkünften, die sie nicht vor der Kälte schützen. Die wenigen Hilfsgüter, die Gaza erreichen, gelangen aufgrund anhaltender israelischer Luftangriffe, zerstörter Infrastruktur und Diebstahl nicht zu den Menschen, die sie am dringendsten benötigen. Seit Oktober letzten Jahres sind Millionen von Menschen ohne Strom und damit der Kälte ausgesetzt.

Nach internationalem Recht ist Israel als Besatzungsmacht verpflichtet, den Zugang zur humanitären Hilfe zu sichern. ̽»¨¾«Ñ¡ fordert die Bereitstellung von Treibstoff, Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und angemessenen Unterkünften für die Menschen vor Ort. Wenn nicht sofort gehandelt wird, werden Millionen Menschen – vor allem Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen – weiterhin unter katastrophalen Bedingungen leiden.“

Mit Beginn des Winters und den erschwerten Bedingungen für die Menschen in Gaza stellt ̽»¨¾«Ñ¡ warme Kleidung bereit. Darüber hinaus liefert ̽»¨¾«Ñ¡ in Khan Younis täglich 30.000 Liter Trinkwasser für 10.000 Menschen und stellt in Zusammenarbeit mit der Palestinian Hydrology Group (PHG) den Zugang zu sauberem Wasser im Norden Gazas sicher. Zur weiteren Unterstützung gefährdeter Bevölkerungsgruppen werden Latrinen und Wasserquellen im Lager Ard Fayyad und in Asdaa City instand gesetzt, um die Wasser- und Sanitärversorgung zu verbessern und Gesundheitsrisiken zu verringern. ̽»¨¾«Ñ¡ plant außerdem die Verteilung von Hygiene-Kits sowie Aufklärungskampagnen zu Hygiene in den Gemeinden.