„Nicht auf andere angewiesen sein, um satt werden zu können“
̽»¨¾«Ñ¡ leistet mit Unterstützung des BMZ strukturbildende Ãœbergangshilfe in Mali
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Es ist Markttag in Ténenkou, einer Stadt in Zentralmali. Reges Treiben herrscht auf den Straßen. Menschen kaufen und verkaufen Lebensmittel. Zwiebeln, Knoblauch und Chillies stapeln sich unter Planen und in Eimern. Daneben gibt es Fleisch, Fisch, Obst und Grundnahrungsmittel wie getrocknete Hirse und Reis.
Der Markt ist überlebenswichtig für die Menschen, die hier in der Stadt und der umliegenden Region wohnen. Nahrung ist knapp geworden. Ausbleibender Regen führte zu Missernten. Doch nicht nur die Klimaveränderungen verursachen gravierende Probleme. Hinzu kommen auch gewaltsamen Konflikte und die politische Instabilität, unter denen tausende Menschen in Mali seit 2012 leiden. Viele mussten aus ihrer Heimat fliehen, um sich vor bewaffneten Gruppen in Sicherheit zu bringen. Eine halbe Million Menschen flüchtete in Nachbarländer, mehr als 330.000 wurden innerhalb der Region Mopti vertrieben. „Vor dem Konflikt konnte man sich überall ohne Angst bewegen. Jetzt riskieren wir dabei unser Leben. Die Krise hat die Armen am härtesten getroffen,“ erklärt die 39-jährige Mutter Fadimata, die mit ihrer Familie in der Region lebt.
̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) hilft Menschen wie Fadimata, auch weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen zu können – dank finanzieller Unterstützung zum Beispiel durch die Europäische Union. Seit Oktober setzt ̽»¨¾«Ñ¡ in Mali nun auch ein dreijähriges Projekt um, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) gefördert wird. Ziel der strukturbildenden Ãœbergangshilfe ist, die Widerstandsfähigkeit der von Konflikten und Klimawandel betroffenen Bevölkerung im Distrikt Ténenkou zu stärken. Eine Maßnahme dafür ist die Verteilung von Nahrungsmittelhilfe in Form von Gutscheinen.
Fadimata kann damit nicht nur ihre Selbständigkeit wahren, auf den Markt gehen und sich das aussuchen, was sie und ihre Familie zum Überleben brauchen. Sie unterstützt gleichzeitig die lokale Wirtschaft und garantiert regelmäßige Marktbesuche. Dadurch soll Angebot und Nachfrage auf möglichst konstantem Niveau gehalten werden. Um die Maßnahmen zu evaluieren und gegebenenfalls zu korrigieren, wird die Preisentwicklung der wichtigsten Lebensmittel kontinuierlich bewertet. „Das Gutscheinprojekt hilft den Bedürftigsten,“ erklärt Fadimata. „Wir sind jetzt nicht mehr auf andere Menschen angewiesen, wenn wir satt werden wollen. Das gibt uns ein unglaubliches Gefühl der Freude und Erleichterung.“
Neben der Verbesserung der Ernährungs- und Nahrungsmittelsicherheit soll im Rahmen des Projekts auch die Widerstandsfähigkeit und der soziale Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaften gestärkt werden. Um besonders schutzbedürftige Menschen zu unterstützen – darunter vor allem Frauen und Kinder – organisiert ̽»¨¾«Ñ¡ Aufklärungsveranstaltungen zu den Themen Unterernährung, Klimawandel und friedliche Konfliktbearbeitung. Insgesamt 1.200 Haushalte im Gebiet Tenenkou werden im Rahmen des Projekts gefördert. Mehr als 47.000 Menschen erhalten direkte, über 81.000 Menschen indirekte Förderung.