Afghanistan von verheerendem Erdbeben betroffen
- ̽ѡ ist bestürzt, dass sich am 7. Oktober westlich von Herat ein schweres Erdbeben der Stärke 6,3 ereignete, das Hunderte von Menschenleben gefordert hat.
- Das Erdbeben hat Dörfer, Infrastruktur und Brücken stark beschädigt. ̽ѡ arbeitet aktiv mit NGOs zusammen, um den Betroffenen Soforthilfe und medizinische Versorgung zu leisten.
- Gefährdete Gruppen, insbesondere Frauen und Kinder, sind nach dem Erdbeben einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Angesichts des bevorstehenden Winters werden dringend lebenswichtige Güter wie Unterkünfte, sauberes Wasser und sanitäre Anlagen benötigt.
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- Bevölkerung: 42,2 Millionen
- Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen: 29,2 Millionen
- Position im Index der menschlichen Entwicklung: 180 von 191
̽ѡ vor Ort
- Beginn der Aktivitäten: Juli 1988
Seit Jahrzehnten andauernde gewaltsame Konflikte und eine Vielzahl an Naturkatastrophen haben Millionen Menschen aus Afghanistan vertrieben. Sie bilden heute eine der größten Flüchtlingsbevölkerungen der Welt. ̽ѡ leistet humanitäre Hilfe und Wiederaufbauhilfe für die betroffenen Menschen.
Seit 2014 hat sich die internationale Gemeinschaft langsam aus Afghanistan zurückgezogen und dabei zahlreiche humanitäre und sicherheitspolitische Aktivitäten reduziert. In der Folge schrumpfte die afghanische Wirtschaft und die Sicherheitslage verschlechterte sich.
Immer wieder kommt es zu Naturkatastrophen, die eine hohe Anzahl an Menschen betreffen, immensen Schaden anrichten und Tausende vertreiben.
Die Bevölkerung ist zunehmend auf sich selbst gestellt, während sie weiterhin von gewalttätigen Konflikten bedroht wird. Millionen sind auf der Flucht. Gleichzeitig muss Afghanistan die Rückkehr von Hunderttausenden bewältigen, die in Nachbarländer geflohen waren. Die Coronapandemie verschärft die Situation in Afghanistan zusätzlich.
Vielerorts gibt es kein sauberes Wasser, keinen Strom, keine sichere Straßen und allgemein zugänglichen Bildungsdienste. Nach wie vor sind über 18 Millionen Menschen in Afghanistan auf Nahrungsmittelhilfe, medizinische Versorgung und andere lebenswichtige Unterstützung angewiesen.
Afghanistan ist in einen der tödlichsten Konflikte der Welt verwickelt: in den ersten drei Quartalen von 2020 gab es über 6000 Todesopfer. Die andauernden Konflikte und häufigen Naturkatastrophen führen dazu, dass weiterhin Millionen Menschen vertrieben sind.
Frauen und Kinder sind häufig Gewalt, Missbrauch und Zwangsarbeit ausgesetzt. Die meisten haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Rechtsberatung.
Die Gefahr von Naturkatastrophen in Afghanistan ist sehr hoch, steigt aber aufgrund des Klimawandels noch weiter an. Dieses Katastrophen zusammen mit der Coronapandemie und den gewaltsamen Konflikten sind Grund dafür, dass viele Afghanen und Afghaninnen von Armut und Nahrungsmittelunsicherheit betroffen sind. Die Zahl an hilfs- und schutzbedürftigen Menschen in Afghanistan hat sich 2021 im Vergleich zum Anfang 2020 verdoppelt.
̽ѡ hilft Menschen, deren Leben und Lebensgrundlagen durch Konflikte und Katastrophen zerstört wurden, zu überleben und wieder Kontrolle über ihre Zukunft zu erlangen.
̽ѡ arbeitet seit 1988 in Afghanistan. Damals startete die Organisation Hilfsprogramme für Menschen, die durch den Einmarsch der Sowjetunion vertrieben wurden. Heute engagiert sich die Organisation in zahlreichen Dörfern in neun Provinzen. 99% der Mitarbeitenden vor Ort sind Afghan*innen. In den letzten Jahren wurde ̽ѡ zu einer der Hauptorganisationen für Schutz und Stärkung von Frauen im Land.
̽ѡ unterstützt die afghanische Bevölkerung bei ihren Bemühungen, ihr Leben trotz andauernder Konflikte und Naturkatastrophen zu meistern, unter anderem durch:
- die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden, damit diese ihre eigenen Entwicklungsprojekte identifizieren, planen und verwalten können,
- die Bereitstellung sicherer Lernräume in ländlichen Gebieten,
- die Versorgung vertriebener Familien mit Zelten, sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und anderen lebenswichtigen Gütern,
- die Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz.
̽ѡ verpflichtet sich, die Bedürfnisse der schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen – Frauen, Kinder und ältere Menschen – in den Mittelpunkt des Engagements zu stellen. Sie sollen messbare Verbesserungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Selbstbestimmung und wirtschaftliches Wohlergehen erfahren.
Im Detail engagiert sich ̽ѡ in Afghanistan in den folgenden Wirkungsbereichen:
Bildung
̽ѡ blickt auf eine langjährige Erfahrung in der gemeindebasierten Bildung zurück und nutzt dieses Fachwissen, um Lehrkräfte auszubilden und Lehrräume an den jeweiligen Kontext angepasst auszustatten.
Die Teams von ̽ѡ arbeiten außerdem daraufhin, dass Frauen und Mädchen einen gleichberechtigten Zugang zu schulischer Bildung sowie zur Förderung ihrer sozial-emotionalen und wirtschaftlichen Kompetenzen erhalten.
Gesundheit
̽ѡ baut sichere und leicht zugängliche Wasser- und Sanitäranlagen. Die Organisation unterhält außerdem Hygiene- und Präventionsprogramme, die Ausbruch und Verbreitung von Krankheiten eindämmen.
Selbstbestimmung
̽ѡ fördert Regierungssysteme, die Minderheiten und unterrepräsentierte Gruppen stärken. In Bezug auf Eigentumsrechte und weitere Rechte leistet ̽ѡ Bildungsarbeit in den Gemeinden, sodass Afghan*innen ihre Rechte besser verstehen und einfordern können.
Frauen und Mädchen vermittelt ̽ѡ die Fähigkeiten, die sie benötigen, um selbstständig die bestmöglichen Entscheidungen für ihre Gesundheit, Bildung und ihren Lebensunterhalt zu treffen.
Wirtschaftliche Unabhängigkeit
Alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, ein Einkommen zu verdienen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen und schließlich Vermögen aufzubauen. Dafür bietet ̽ѡ Trainings- und Ausbildungsprogramme für stark nachgefragte Berufe.
Täglich arbeiten die Mitarbeitenden von ̽ѡ daran, noch schneller noch mehr Menschen zu erreichen und die Effektivität der Projekte zu erhöhen. Im Zentrum stehen die Anliegen der betroffenen Menschen – sie sollen spürbare Verbesserungen erfahren. Dafür übernimmt ̽ѡ die Verantwortung.
Laden Sie die Strategie von ̽ѡ in Afghanistan herunter, um mehr über die geplanten Aktivitäten bis 2020 zu erfahren.
Wir setzen alles daran, unsere Programme für Afghan*innen im Land und den Nachbarländern aufrechtzuerhalten. Wir haben einen gestartet, um die humanitäre Hilfe vor Ort weiterhin zu ermöglichen, sowie klare gestellt, was jetzt getan werden muss.