• Eine aktuelle Bewertung von ̽ѡ in Raqqa, Al-Tabqah und Al-Hasakah im Nordosten Syriens zeigt, dass die Vertriebenen unsicheren Geburten, kältebedingten Krankheiten, verunreinigtem Wasser und medizinischer Unterversorgung ausgesetzt sind.

  • Belästigung, sexuelle Gewalt und unsichere Unterkünfte stellen ein erhöhtes Risiko dar.

  • Stress, Ängste und Traumata sind aufgrund der anhaltenden Krise weit verbreitet.

  • Begrenztes Wissen über Hilfsangebote, Angst vor Stigmatisierung und logistische Herausforderungen hindern viele Menschen daran, lebenswichtige Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Während sich in Syrien nach dem Ende der Assad-Regierung entscheidende Veränderungen vollziehen, reagiert ̽ѡ (̽ѡ) auf eine komplexe und sich verändernde humanitäre Lage. Die Situation ist nach wie vor sehr instabil und die Sicherheitslage wird zunehmend schwieriger. Als Reaktion darauf stellt ̽ѡ mehr Nothilfedienstleistungen für gefährdete Bevölkerungsgruppen bereit. 

Auf der ̽ѡ Emergency Watchlist 2025 steht Syrien an vierter Stelle. Ein Beleg für die extreme Unsicherheit für Syrer*innen im ganzen Land, nachdem der jahrelange Krieg ihre Widerstandsfähigkeit untergraben hat. Im Nordosten des Landes halten die Feindseligkeiten an. Letzte Woche wurde die Stadt Raqqa zum ersten Mal seit 2017 von einem Luftangriff getroffen, nur zwei Kilometer vom ̽ѡ-Büro entfernt. Die humanitäre Krise wird durch die Ankunft von etwa 100.000 aus Aleppo vertriebenen Menschen noch verschärft. Die Aufnahmeeinrichtungen, darunter Schulen, Moscheen und öffentliche Gebäude, sind nahezu voll ausgelastet. Die Vertriebenen sind mit erheblichen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, psychischen Problemen und Hindernissen beim Zugang zu wichtiger Unterstützung konfrontiert.

Tanya Evans, ̽ѡ-Länderdirektorin in Syrien, sagte:

Die Lage im Nordosten des Landes ist katastrophal. Wir helfen weiterhin denjenigen, die bereits Hilfe benötigten, und denjenigen, die neu vertrieben wurden. Unsere Teams arbeiten unermüdlich und bereiten die Verteilung von Bargeld vor. In der Schule von Tabqa, die als Notunterkunft genutzt wird, werden wir 2400 Hygienesets an Familien verteilen, die dort Schutz suchen. Wir haben zudem drei mobile medizinische Einheiten nach Raqqa und Tabqa entsandt, um die notwendige medizinische Versorgung sicherzustellen.

Im Nordwesten konnten wir die Arbeit an wichtigen Programmstandorten wieder aufnehmen. Seit kurzem haben wir wieder Zugang zum Nationalen Krankenhaus von Idlib. Anfang des Monats mussten wir aufgrund von Luftangriffen in der Nähe des Krankenhauses unsere Aktivitäten dort einstellen. Dieses Krankenhaus ist eine Lebensader für die Gemeinde. Durch wichtige Sanierungsarbeiten wollen wir das Krankenhaus wieder voll funktionsfähig machen, nachdem es Ende November durch Luftangriffe beschädigt worden war.

Städte und Dörfer sind zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zugänglich, insbesondere entlang der früheren Frontlinie. ̽ѡ arbeitet nun daran, schnell den Bedarf der Bevölkerung zu ermitteln, die von der Hilfe weitgehend abgeschnitten war. Es müssen dringend die humanitären Maßnahmen im ganzen Land ausgeweitet und die Mittel aufgestockt werden, damit Organisationen vor Ort wirksam auf die wachsende Krise reagieren können.”

Anhaltende Feindseligkeiten beeinträchtigen die Fähigkeit humanitärer Organisationen, gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu unterstützen. ̽ѡ fordert erneut alle Parteien auf, sich für einen dauerhaften und nachhaltigen Frieden in Syrien einzusetzen. ̽ѡ drängt auf sofortige Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung und kritischer Infrastrukturen, zur Gewährleistung der Sicherheit der humanitären Helfenden und zur Sicherstellung des ungehinderten Zugangs zu lebensrettender Hilfe.