• Aufgrund der dreifachen Bedrohung durch gewaltsame Konflikte, den Klimawandel und die Folgen der COVID-19-Pandemie rechnet die Hilfsorganisation ̽»¨¾«Ñ¡ im kommenden Jahr mit beispiellosen humanitären Notsituationen.

  • Jemen ist zum dritten Mal in Folge das Land mit dem höchsten Risiko einer humanitären Katastrophe, gefolgt von Afghanistan, Syrien, der Demokratischen Republik Kongo und ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô.

  • In vier Ländern in den Top Ten der Watchlist - Jemen, Burkina Faso, Nigeria und ³§Ã¼»å²õ³Ü»å²¹²Ô – droht eine Hungersnot.

  • In allen 20 Watchlist-Ländern lebt nur 10% der Weltbevölkerung, aber 85% der Menschen in humanitärer Not.

Andauernde gewaltsame Konflikte, die Auswirkungen des Klimawandels und die Folgen der COVID-19-Pandemie haben dazu beigetragen, dass 2021 in etlichen krisenbetroffenen Ländern mit beispiellosen humanitären Notlagen gerechnet werden muss. Dies geht aus der hervor, die heute von der Hilfsorganisation ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) veröffentlicht wurde. Darin werden die 20 gefährdetsten Länder aufgeführt, darunter Jemen, Afghanistan, Syrien, die Demokratische Republik Kongo und ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô. 

David Miliband, Präsident von ̽»¨¾«Ñ¡, erklärt:

„Die Watchlist 2021 ist ein Weckruf: Sie zeigt, was für ein Leiden auf uns zukommen wird, wenn wir Krisen, die dringend internationale Aufmerksamkeit benötigen, vernachlässigen. 235 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, und fast 80 Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat vertrieben worden. Doch die Welt schaut weiterhin weg. Stattdessen leben wir in einem Zeitalter der Straflosigkeit. Regierende, Militärs und Milizen ignorieren humanitäres Völkerrecht - wohlwissend, dass sie für ihre Taten nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Die schwersten Krisen wie in Afghanistan, Syrien und der Demokratischen Republik Kongo herrschen schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten und werden sich 2021 voraussichtlich noch verschärfen.“ 

„Die dreifache Bedrohung durch gewaltsame Konflikte, die Folgen der COVID-19-Pandemie und die Auswirkungen des Klimawandels machen die ohnehin schon katastrophale Lage der Menschen in den von Konflikten betroffenen Ländern noch viel schlimmer. Wir sehen es jeden Tag, während wir von Krisen betroffene Menschen dabei unterstützen, ihr Ãœberleben zu sichern und den Wiederaufbau zu bewerkstelligen. Frauen und Mädchen sind dabei durch einen Anstieg von Gewalt gegen sie, Früh- und Zwangsverheiratung, sowie den Verlust von Einkommen und Bildungsmöglichkeiten besonders stark betroffen. Gleichzeitig werden Hilfsorganisationen wie ̽»¨¾«Ñ¡ zunehmend angegriffen. Dazu kommen Verwaltungsvorschriften, die von Konfliktparteien vorgegeben werden. Sie schränken unsere Arbeit enorm ein.“ 

„Wenn nichts geschieht, könnten sich Konflikte über Grenzen hinweg ausbreiten und weitere verheerende humanitäre Auswirkungen haben. Wir laufen Gefahr, bei neu aufkommenden Krisen wie denen in ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô und Mosambik, alte Fehler zu wiederholen. Mit der Veröffentlichung der Watchlist ruft ̽»¨¾«Ñ¡ führende politische Entscheidungsträger*innen dazu auf, mehr finanzielle Mittel für Hilfsmaßnahmen bereitzustellen, um Menschen zu unterstützen, die gleich dreifach bedroht sind: durch gewaltsame Konflikte, COVID-19 und den Klimawandel. Es muss mehr politischer Einfluss auf die an Konflikten beteiligten Akteure genommen werden, dem Aufruf des UN-Generalsekretärs zu einem weltweiten Waffenstillstand Folge geleistet, damit die Bedürftigsten mit humanitärer Hilfe versorgt werden können.“

Zahlen und Daten im Ãœberblick:

Forderungen von ̽»¨¾«Ñ¡: 

Politische Entscheidungsträger*innen müssen neue Schwerpunkte setzen: 

  1. Mehr Aufmerksamkeit für Schutzbedürftige: Vertriebene, Geflüchtete, Frauen, schwer erreichbare sowie besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen müssen im Rahmen nationaler Gesundheits- und sozialen Sicherungssystemen miteinbezogen werden.
  2. Hilfe vor Ort: Es müssen mehr Mittel für humanitäre Hilfe bereitgestellt und direkt an Organisationen ausgezahlt werden, die vor Ort und in erster Reihe arbeiten, um steigende Bedarfe zu decken.
  3. Diplomatische Bemühungen verstärken: Humanitäre Hilfe muss möglich sein, d.h. die internationale Gemeinschaft muss sich dafür einsetzen, bürokratische Hindernisse in Konfliktkontexten abzubauen, damit die unparteiische Unterstützung von Bedürftigen auf allen Konfliktseiten möglich ist.
  4. Stärkung multilateraler Systeme vorantreiben: Angriffe auf Mitarbeitende humanitärer Hilfsorganisationen und auf zivile Ziele wie Schulen und Gesundheitszentren müssen geahndet, das Völkerrecht wieder geachtet werden.

Die Watchlist ist in zwei Bereiche aufgeteilt: In den Top Ten Ländern ist nach Einschätzung von ̽»¨¾«Ñ¡ die Gefahr einer schweren Notlage im Jahr 2021 am größten. 

  1. Jemen
  2. Afghanistan
  3. Syrien
  4. Demokratische Republik Kongo 
  5. ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô
  6. Burkina Faso
  7. ³§Ã¼»å²õ³Ü»å²¹²Ô
  8. Nigeria
  9. Venezuela
  10. Mosambik

Außerdem sind diese Länder gefährdet: Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Chad, Kolumbien, Libanon, Mali, Niger, ±Ê²¹±ôä²õ³Ù¾±²Ô²¹,&²Ô²ú²õ±è;Somalia, Sudan

Methodik

Die Watchlist stützt sich auf 85 quantitative und qualitative Messungen, einschließlich Daten und Informationen, die etwa 30.000 Mitarbeitende und Freiwillige von ̽»¨¾«Ñ¡ in über 40 Ländern weltweit gesammelt haben.