Mehrere Feuer haben in der Nacht zum Mittwoch das Aufnahmezentrum in Moria auf der griechischen Insel Lesbos zerstört. ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) berichtet, dass mehr als 12.000 Menschen nun auf der Insel gestrandet sind. Mindestens 35 von ihnen wurden vorher positiv auf COVID-19 getestet. Nun besteht die Gefahr, dass sich im Zuge der Evakuierungen weitere Menschen mit dem Virus infizieren könnten.

Dimitra Kalogeropoulou, ̽»¨¾«Ñ¡-Landesbeauftragte in Griechenland, sagt:
„Die Ereignisse der letzten Nacht in Moria sind unvorstellbar. Tragischerweise waren sie aber vorhersehbar: Die schrecklichen Bedingungen dauern auf den griechischen Inseln schon viel zu lange an."

Inzwischen sind alle Bewohner*innen des Lagers evakuiert worden. Offiziellen Angaben zufolge wurde niemand verletzt. Wir hören jedoch Berichte, die etwas anderes aussagen. Dazu kommt, dass diejenigen, die in Moria lebten – bereits extrem traumatisierte Menschen – nun auch noch ihr letztes Hab und Gut verloren haben.

̽»¨¾«Ñ¡ unterstützt diese Menschen unter anderem mit psychosozialer Gesundheitsversorgung. Unser Team aus Psycholog*innen und Therapeut*innen steht bereit, um den vom Feuer Betroffenen zu helfen. Unser Team verteilt dabei überlebenswichtige Güter, darunter Schlafsäcke und Planen.

Bei allen nächsten Schritten muss immer die Sicherheit der Überlebenden berücksichtigt werden. Natürlich bleibt COVID-19 ein großes Risiko. Die Regierung hat deshalb den Ausnahmezustand ausgerufen. Es müssen nun sichere Unterkünfte eingerichtet und Corona-Massentests durchgeführt werden, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Es ist höchste Zeit, dass die EU-Länder mit der griechischen Regierung zusammenarbeiten, um Geflüchtete und Asylsuchende nicht nur auf das griechische Festland, sondern auch in andere EU-Länder umzusiedeln. Die Menschen auf den Inseln leben seit Jahren im Ungewissen. Der künftige EU-Pakt über Asyl und Migration bietet eine Gelegenheit, diesen Zustand zu beenden. Diese Gelegenheit darf nicht versäumt werden.“