• Situation für Frauen und Mädchen in Krisenkontexten hat sich trotz globaler Fortschritte nicht verbessert

  • ̽»¨¾«Ñ¡ fordert, Frauen und Mädchen in Entwicklungsplänen und Finanzierungsbemühungen besser zu berücksichtigen

25 Jahre nach der Weltfrauenkonferenz in Peking haben Frauen und Mädchen, die in Konfliktsituationen leben, statt einer Verbesserung Rückschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter erfahren. Im Rahmen einer neuen Analyse kommt ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) zu dem Ergebnis, dass die positiven globalen Trends in den zehn Ländern, die die meisten Geflüchteten – darunter sowohl anerkannte Flüchtlinge als auch Binnenvertriebene – nicht ausreichend wiedergespiegelt werden. Zu den untersuchten Ländern gehören: Afghanistan, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo (DRC), ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô, Irak, ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô, Myanmar, Nigeria, Pakistan, Thailand und Uganda.

„Überwiegend wird gesagt, dass wir in relativ kurzer Zeit enorme Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Mädchen gemacht haben,“ sagte Kristin Kim Bart, Senior Director für Gender Equality bei ̽»¨¾«Ñ¡. „Das stimmt in manchen Fällen auch. Leider profitieren aber nicht alle davon. Frauen und Mädchen, die in Erstaufnahmeländern mit einem hohen Anteil an Flüchtlingen und Vertriebenen leben, erleben in einigen wichtigen Bereichen sogar einen Rückschritt. Immer wenn wir über Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter sprechen oder uns dazu verpflichten, dann müssen wir deshalb immer überlegen, wie wir Frauen und Mädchen in Konfliktsituationen durch politische Maßnahmen und die richtige Finanzierung einbeziehen können. Andernfalls werden sie weiterhin auf der Strecke bleiben.“

In einigen Bereichen sind die Errungenschaften für Frauen und Mädchen zwar ermutigend. In Afghanistan, ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô und Pakistan ist die Müttersterblichkeit um mehr als 50 Prozent zurückgegangen (38 Prozent weltweit). Auch der Einsatz von Verhütungsmitteln hat sich verbessert: Thailand und Kolumbien sind in den vergangenen 25 Jahren deutlich über dem weltweiten Standard geblieben. Auch in Uganda beobachten wir einen erheblichen Anstieg (365 Prozent), in Pakistan (98 Prozent), Myanmar (81 Prozent) oder Irak (42 Prozent).

Keine Verbesserung gibt es bei Teenagerschwangerschaften: In der Demokratischen Republik Kongo gab es nur 2 Prozent weniger Mädchen, die schwanger wurden, in Thailand 6 Prozent und in Irak 8 Prozent. Zum Vergleich: Die weltweite Rate ist um 33 Prozent gesunken. Auch der Zugang zu Geburtsurkunden bleibt für viele Menschen problematisch. Zwar werden weltweit rund 73 Prozent der Neugeborenen nach der Geburt registriert. Nicht so jedoch in Uganda: Hier haben mehr als 67 Prozent der Neugeborenen keine Geburtsurkunde, in der Demokratischen Republik Kongo 75 Prozent. Ihnen wird damit der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung und einer Gesundheitsversorgung, sowie später zu Finanzdienstleistungen und Beschäftigung enorm erschwert.

Im Bereich Bildung klafft die Schere noch weiter auseinander. Weltweit wurde die Geschlechterparität in Bezug auf die Einschulung in die Primar- und Sekundarstufe inzwischen fast erreicht – Länder wie Afghanistan, ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô, die Demokratische Republik Kongo, Irak, Uganda und Nigeria davon ausgenommen. Gleiches gilt für die Alphabetisierung von Frauen: Irak, Uganda, Nigeria, Pakistan, ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô und Afghanistan liegen hinter dem globalen Standard. Besonders geflüchtete Frauen und Mädchen kämpfen dabei mit einem doppelten Nachteil: Aufgrund von früher Heirat, Schwangerschaft oder Hausarbeit, zu der sie herangezogen werden, können sie oft nicht die Schule beenden.

Bei der ̽»¨¾«Ñ¡-Analyse ist aufgefallen, dass die Verfügbarkeit von geschlechterdisaggregierten Daten auf globaler, Länder- und Bevölkerungsebene, sehr begrenzt ist. Nach wie vor gibt es keine globalen Daten, die sich speziell auf geschlechtsspezifische Gewalt beziehen. Und länderspezifische Daten, soweit verfügbar, erzählen eine herausfordernde Geschichte: Afghanistan verzeichnet den höchsten Anstieg bei Berichten über häusliche Gewalt (46 Prozent), gefolgt von ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô (40 Prozent) und der Demokratischen Republik Kongo (37 Prozent).

Die Analyse zeigt, dass gezielte Anstrengungen unternommen werden müssen, um sicherzustellen, dass Frauen und Mädchen in Konfliktsituationen nicht noch weiter zurückbleiben. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie, deren Auswirkungen schon erzielte Fortschritte wieder zunichte gemacht hat. Deshalb fordert ̽»¨¾«Ñ¡ eine angemessene Finanzierung und maßgeschneiderte Unterstützung, die sich an den Bedürfnissen und Bestrebungen der Frauen selbst orientiert.