Berlin, 14. Oktober 2020 — ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) sieht ermutigende Anzeichen bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie in von Krisen betroffenen Staaten. Sowohl in etlichen afrikanischen als auch asiatischen Ländern wurden weniger Neuerkrankungen, eine verlangsamte Ausbreitungsrate und eine geringere Anzahl positiver Tests verzeichnet. Hier meldete Pakistan in der vergangenen Woche eine Rate von nur 1,9 Prozent. Im Juni lag der Anteil positiver Tests noch bei 22 Prozent.
Dies zeigt, dass Investitionen in die Stärkung der Gesundheitssysteme in fragilen Ländern besonders lohnend sind. So engagierte sich ̽»¨¾«Ñ¡ insbesondere in den Bereichen Aufklärung und Prävention, Verbesserung des Zugangs zu Wasser- und Sanitärdiensten sowie der Ausbildung von Gesundheitspersonal.
̽»¨¾«Ñ¡ ist aber gleichzeitig besorgt über unzureichende Testkapazitäten in vielen Ländern, darunter Mexiko, Nordwestsyrien, Jemen und ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô. Das volle Ausmaß der Ausbreitung von COVID-19 kann in diesen Staaten, in denen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen leben, daher nicht ermittelt werden.
Stacey Mearns, leitende technische Beraterin bei ̽»¨¾«Ñ¡ für medizinische Notfallversorgung, erklärt:
„Es ist eine Kombination von Faktoren, die zur Verlangsamung der Ãœbertragungsrate von COVID in diesen Ländern beigetragen hat. Die rechtzeitige Reaktion der Behörden und humanitären Organisationen – darunter auch ̽»¨¾«Ñ¡ – hat sich als wirksam erwiesen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und positiv-getestete Menschen zu behandeln. Zur Prävention haben wir Handwaschstationen bereitgestellt, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung verbessert und haben Betroffene dort, wo Desinformation zirkulierte, wie zum Beispiel in Bangladesch, in unsere Arbeit direkt miteinbezogen. Darüber hinaus haben wir Gesundheitspersonal geschult, Isolationseinheiten eingerichtet sowie Krankenhäuser und Labors mit Betten, Diagnosekits und anderer überlebensnotwendiger Ausstattung versorgt. Diese humanitären Hilfsmaßnahmen haben sich ausgezahlt: Wir haben in Ländern wie Pakistan und Bangladesch die Ansteckung deutlich verlangsamt und damit tausenden Menschen das Leben gerettet und sie dabei unterstützt, ihre Lebensgrundlage zu erhalten. Unsere Maßnahmen funktionieren also. Mit einer verstärkten finanziellen Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft können diese Erfolge auch in anderen Ländern umgesetzt werden. Dieses Virus respektiert keine Landesgrenzen. Wenn wir es in fragilen Staaten besiegen, können wir es überall besiegen.“
̽»¨¾«Ñ¡ konnte besonders in diesen Einsatzländern einen Rückgang bei COVID-Fällen und Todeszahlen feststellen:
- Pakistan: Verstärkte Tests und Mobilitätsbeschränkungen haben dazu beigetragen, die Ãœbertragung zu verlangsamen. Im Juni, auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandmie in Pakistan, lag die Testpositivität bei 22 Prozent. Inzwischen liegt sie bei unter 10 Prozent. Auch Krankenhauseinweisungen sind rückläufig. ̽»¨¾«Ñ¡ hat bislang etwa 26 Millionen Menschen mit Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 erreicht, unter anderem durch die Bereitstellung von Notfallgesundheitsdiensten, der Unterstützung wirtschaftlicher Aktivitäten und Einbeziehung von Bevölkerungsgruppen bei der Prävention. ̽»¨¾«Ñ¡ unterstützt zudem landesweit drei Isolationszentren auf Vollzeitbasis und bietet Dienstleistungen zur Behandlung von Verdachtsfällen und/oder bestätigten Fällen von COVID-19 an.
- Afghanistan: Auf dem Höhepunkt der Pandemie lag die Zahl der täglich neu bestätigten Fälle auf über 750. In den vergangenen Wochen ist diese Zahl laut Behördenangaben auf unter 50 zurückgegangen. Die Zahl der Tests und der Zugang zu Gesundheitsdiensten ist zwar nach wie vor gering. Dennoch sieht ̽»¨¾«Ñ¡ einen Fortschritt und führt ihn auf die COVID-Aufklärungsarbeit zurück. ̽»¨¾«Ñ¡ hat mehr als 180.000 Menschen in COVID-Präventionsmaßnahmen geschult und geholfen, das Gesundheitssystem zu stärken. ̽»¨¾«Ñ¡ unterstützt 100 Gesundheitseinrichtungen in Afghanistan und hat 270 Handwaschstationen an kommunalen Sammelpunkten wie Märkten, Gesundheitszentren und Busbahnhöfen aufgebaut.
- Nigeria: Gesundheitsbehörden klären die Öffentlichkeit über COVID-19 auf. Die Rate positiver Tests ist in den vergangenen zwei Wochen von 8,3 auf 3,5 Prozent gesunken. Auch die Zahl der täglichen Neuansteckungen ist von 790 im Juli auf 125 Fälle Ende September zurückgegangen. Trotz Fortschritten warnt ̽»¨¾«Ñ¡ vor Desinformation und geringen Testkapazitäten im Land. ̽»¨¾«Ñ¡ führt deshalb kontextangepasste Kampagnen durch und hat damit seit März zehntausende Menschen pro Monat erreicht. Zudem hat ̽»¨¾«Ñ¡ gezielt Gesundheitseinrichtungen mit Informationsmaterialien zur Infektionsprävention und -kontrolle ausgestattet, Mitarbeiter des Gesundheitswesens geschult, Isolationsräume eingerichtet, Handwaschstationen in zahlreichen Gemeinden installiert und WASH-Interventionen intensiviert.
- Bangladesch: Die Rate positiver Tests ist mit 12 Prozent zwar immer noch hoch, seit dem Höchststand im August mit 25 Prozent aber stetig zurückgegangen. Die Behörden haben Ferndiagnosen und telemedizinsche Behandlungsmöglichkeiten geschaffen und die Bevölkerung dazu verpflichtet, Abstandsregelungen einzuhalten, Masken zu tragen und Hygienemaßnahmen umzusetzen wie zum Beispiel häufiges Händewaschen. ̽»¨¾«Ñ¡ hat dazu beigetragen, dass Gesundheitsdienste rund um die Uhr geöffnet sind und die örtlichen Gemeinden in ihrer jeweiligen Sprache in die Präventionsmaßnahmen miteinbezogen werden. Die frühzeitige Identifizierung und Behandlung von Patient*innen in ̽»¨¾«Ñ¡-unterstützten Gesundheitszentren trug ebenfalls zur Verringerung der Ansteckungsrate in den Gebieten bei, in denen ̽»¨¾«Ñ¡ tätig ist.
Stacey Mearns:
„Diese Fortschritte sind bedeutend und dennoch zerbrechlich. In Ländern, in denen wenig getestet wird – wie in Afghanistan und Nigeria – sind wir immer noch nicht in der Lage, das Ausmaß der Ansteckung vollständig zu verstehen, um darauf angemessen reagieren zu können und zu erkennen, welche Maßnahmen funktioniert haben. Wir haben jetzt aber gesehen, dass eine rechtzeitige Reaktion auf COVID-19 wirksam ist. Nun müssen wir sicherstellen, dass wir mehr Investitionen seitens der internationalen Gemeinschaft erhalten. Nur so können wir sicherstellen, dass diese Fortschritte von Dauer sind.“