• Es gibt keine Beweise dafür, dass ein Einwanderungsverbot die Ausbreitung von COVID-19 stoppen kann

  • Geflüchtete und Zugewanderte leisten großen Beitrag in den USA – auch im Gesundheitswesen

  • Sie künftig auszuschließen ist „herzzerreißend und demoralisierend“

̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) kritisiert die geplante Anordnung von Präsident Donald Trump, die Einwanderung in die USA auszusetzen. Zugewanderte leisten einen enorm großen Beitrag in Amerika. Dies zeigen unter anderem immer größer werdende Lücken in der Transport- und Logistikbranche, in der bereits 1,5 Millionen Zugewanderte beschäftigt sind. In der Nahrungsmittelproduktion, zum Beispiel der Landwirtschaft und Fleischverarbeitung, arbeiten mehr als 700.000 Zugewanderte. Dazu kommen 200.000 Gastarbeiter*innen, die US-amerikanische landwirtschaftliche Betriebe unterstützen.

Doch auch bei der Reaktion auf COVID-19 spielen Zugewanderte eine wichtige Rolle. Im Gesundheitswesen, das schon vor Beginn der Coronavirus-Pandemie einen Fachkräftemangel verzeichnete, leisten Menschen mit Migrationshintergrund wertvolle Arbeit. 17 Prozent aller Mitarbeiter*innen sind zugewandert. Fast ein Drittel (29 Prozent) der Ärzt*innen wurde außerhalb Amerikas geboren. Ähnlich sieht es in der Forschung aus: Nach einer Analyse des CATO-Instituts mit Zahlen des U.S. Census Bureaus sind 40 Prozent der Mediziner*innen und Biowissenschaftler*innen sowie 30 Prozent der Chemiker*innen und Materialwissenschaftler*innen zugewandert.

Um die Reaktionsfähigkeit bei Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zu erhöhen, hat ̽»¨¾«Ñ¡ deshalb mit Partnerorganisationen kürzlich eine Online-Plattform für Geflüchtete und Zugewanderte mit medizinischer Ausbildung eingerichtet. Damit soll ihnen ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht werden, so dass auch ihre Expertise bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie genutzt werden kann.

Hans Van de Weerd, ̽»¨¾«Ñ¡ Senior Vizepräsident mit Sitz in Berlin und ̽»¨¾«Ñ¡-Vizepräsident für den Bereich „Resettlement, Asylum, and Integration“ (RAI):

„Es gibt keine Beweise dafür, dass ein Einwanderungsverbot die Ausbreitung von COVID-19 stoppen kann. Es ist aber eindeutig, dass das amerikanische Gesundheitssystem mehr Unterstützung braucht und dass Zugewanderte die Wirtschaft und das Land bereichern. Was wir brauchen sind Tests, kein Einwanderungsverbot.“

„Zugewanderte in den USA arbeiten schon längst an vorderster Front gegen eine weitere Ausbreitung der COVID-19-Pandemie. Weitere haben Interesse gezeigt und wollen sich ebenfalls engagieren. Fast 500 Menschen haben sich bislang auf unserer Plattform angemeldet, um mit ihrem Fachwissen anderen zu helfen, wohl wissend, dass sie damit auch ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen. Die Ankündigung, Einwanderung in die USA auszusetzen zeigt jedoch, dass diese Hilfe nicht willkommen ist. Familien müssen getrennt bleiben. Diese Entwicklung ist herzzerreißend und demoralisierend.

Sollte die Ankündigung umgesetzt werden, wird sich dies auf Menschen auswirken, die schon seit Jahren auf eine Familienzusammenführung warten, auf Neuvermählte, die ihr gemeinsames Leben beginnen wollten und Adoptivkinder, die darauf warten, ihre neuen Eltern kennenzulernen. Schon vorher wurden Maßnahmen umgesetzt, durch die nun Tausende von Asylsuchenden, darunter viele Familien und unbegleitete Kinder, von der Suche nach Schutz ausgeschlossen werden. Nach der COVID-19-Pandemie bedarf es jedoch einer gemeinsamen Anstrengung: Nur alle in Amerika lebende Menschen – die im Ausland und in den USA Geborenen – können den Wiederaufbau bewerkstelligen.“

̽»¨¾«Ñ¡ verfügt Ã¼ber mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in der Umsiedlung schutzbedürftiger Menschen und hat seitdem mehr als 400.000 Schutzbedürftige unterstützt. Als größte Organisation in den USA im Bereich Resettlement kümmert sich ̽»¨¾«Ñ¡ um fast ein Fünftel (19%) aller Neuankömmlinge. Im Geschäftsjahr 2019 betreute ̽»¨¾«Ñ¡ in landesweit 25 Niederlassungen über 48.000 Schutzbedürftige. ̽»¨¾«Ñ¡ organisiert neben der Erstaufnahme und Betreuung auch Programme zum Aufbau wirtschaftlicher Fähigkeiten, persönlichem Schutz, Bildung und Integration.