Berlin, 11. November 2020 — ̽ѡ (̽ѡ) ist äußerst besorgt über die Auswirkungen der weiter eskalierenden Gewalt in Tigray, ÄٳDZ辱. Mehr als zwei Millionen Menschen sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter etwa 96.000 Geflüchtete und rund 100.000 Binnenvertriebene. ̽ѡ ruft alle Parteien zur sofortigen Deeskalation auf.
Bei anhaltender Gewalt befürchtet ̽ѡ, dass die Zahl der Todesopfer steigen und es zu weiteren Vertreibungen kommen wird. Besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen, insbesondere Menschen, die in Flüchtlingslagern leben, könnten Zugang zu humanitären und sozialen Diensten verlieren.
George Readings, ̽ѡ Senior Analyst für globale Krisen, erklärt:
„Eine Eskalation der Gewalt in der Region Tigray könnte verheerende Auswirkungen auf die Menschen dort haben. Wir unterstützen derzeit 90.000 Flüchtlinge in vier Lagern in Tigray. Wir sind besorgt, dass bei anhaltender Gewalt die Grundversorgung mit lebensnotwendiger Hilfe, darunter Wasser-, Sanitär- und Hygienedienste, nachhaltig gestört werden könnte.“
„Die Unterbrechung von Kommunikations- und Transportdiensten hat unsere Arbeit jetzt schon stark beeinträchtigt. Wir mussten Mitarbeitende aus Sicherheitsgründen aus einem der Lager abziehen. Unser Treibstoff, mit dem wir Wasserpumpen für 90.000 Flüchtlinge in Tigray betreiben, reicht nur noch für einen Monat. Natürlich hoffen wir, dass sich die Spannungen nicht weiter verschärfen. Trotzdem suchen wir jetzt schon nach Möglichkeiten, wie wir Programme anpassen können, damit wir unsere Unterstützung für schutzbedürftige Menschen in der Region fortsetzen können.”
Experten warnen, dass bis zu 100.000 Menschen versuchen könnten, über die Grenze in den Sudan zu fliehen. Dort leben bereits fast eine Million Geflüchtete. Das Nachbarland ist damit an seiner Belastungsgrenze. Überschwemmungen, eine Heuschreckenplage, eine schlechte wirtschaftliche Lage sowie die COVID-19-Pandemie haben dazu geführt haben, dass 9,3 Millionen Menschen in Sudan humanitäre Hilfe benötigen.
̽ѡ ist seit 1999 in ÄٳDZ辱 tätig und führt in sechs Regionen des Landes in ländlichen Gemeinden und 21 Flüchtlingslagern Nothilfe- und Entwicklungsarbeit durch. Dabei engagiert sich ̽ѡ insbesondere in den Bereichen Umweltschutz, Gesundheit, Bildung, Schutz von Frauen und Kindern sowie der Förderung wirtschaftlicher Unabhängigkeit.