Seit dem Ende der siebentägigen humanitären Feuerpause zwischen Israel und der Hamas am 1. Dezember wurde Gaza wieder massiv bombardiert. Das Leben von Hunderttausenden von Menschen ist gefährdet, warnt ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡). Seit Wiederaufnahme des Konflikts wurden bereits mehr als 600 Palästinenser*innen getötet und fast 2.000 verletzt. Viele dieser Angriffe fanden in den zentralen und südlichen Gebieten Gazas statt, von denen Menschen glaubten, dort zu sicher zu sein. Gleichzeitig wurde der Raketenbeschuss auf Israel aus Gaza wieder aufgenommen. 

Jetzt, da Israel die Evakuierung der südlichen Gebiete Gazas anordnet, haben Palästinenser*innen keine Orte mehr, an die sie fliehen könnten. Dies löst Angst und Unsicherheit bei den Tausenden von Menschen aus, die bereits vertrieben wurden. Die Zivilbevölkerung muss frei entscheiden können, zu fliehen oder zu bleiben. In jedem Fall muss denjenigen, die fliehen, das Recht auf Rückkehr garantiert werden. Diejenigen, die nicht in der Lage oder nicht bereit sind, erneut zu fliehen, müssen Schutz erhalten.  

Die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen hat neben Verletzungen und Todesopfern außerdem weitere Einschränkungen der humanitären Hilfe zur Folge. Für humanitäre Organisationen, einschließlich ̽»¨¾«Ñ¡ Partnerorganisationen, wird es immer schwieriger, sicher arbeiten zu können, geschweige denn den Bedarfen an Unterstützung der Menschen gerecht zu werden. Die humanitären Aktivitäten kommen nun zum Stillstand. Die berichteten, dass in Khan Younis, einem Gebiet im Süden Gazas, in das viele Zivilist*innen geflohen sind, sogar die grundlegendste Versorgung am 3. Dezember aufgrund der unsicheren Lage eingestellt werden musste. Nach sieben Tagen relativer Ruhe vor den Kämpfen sind die Menschen in Gaza nun erneut nirgendwo sicher. Ohne einen dauerhaften Waffenstillstand ist es nicht möglich, auf die humanitäre Katastrophe zu reagieren, die sich in Gaza abspielt. 

Bob Kitchen, ̽»¨¾«Ñ¡-Vizepräsident für Nothilfemaßnahmen, sagt: 

„80 Prozent der Bevölkerung von Gaza wurden bereits vertrieben, die meisten Häuser sind ganz oder teilweise zerstört. Weitere Evakuierungsbefehle der israelischen Streitkräfte sorgen für Angst und Verwirrung, denn es gibt keinen sicheren Ort, an den die Menschen fliehen können. Selbst in Rafah und Khan Yunis, wohin die Menschen bislang ermutigt worden sind, zu fliehen, werden nun weiterhin täglich Zivilist*innen durch Bombardierungen getötet und die Infrastruktur beschädigt. Diejenigen, die bereits vertrieben wurden, sind mit Nahrungsmittel- und Wasserknappheit und dem Ausbruch von Krankheiten konfrontiert. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat bereits einen Ausbruch von Hepatitis A in einer ihrer Einrichtungen bestätigt.  

Die einzige Möglichkeit, die Zivilbevölkerung zu schützen und humanitäre Hilfe in dem erforderlichen Umfang zu leisten, ist ein Ende des Konflikts. Die Notwendigkeit eines Waffenstillstands wird mit jeder Stunde dringender, denn mehr als zwei Millionen Palästinenser*innen erleben eine humanitäre Katastrophe. Die Konfliktparteien müssen sich auf einen andauerender Waffenstillstand einigen, der die Zivilbevölkerung schützt, die Freilassung aller Geiseln ermöglicht und eine deutliche Verbesserung der Unterstützung für die Menschen in der gesamten Region Gaza ermöglicht.“