Im Vorfeld des COP 28-Klimagipfels fordert ̽ѡ (̽ѡ) Staats- und Regierungschef*innen der Welt auf, dringend Klimamaßnahmen zu ergreifen, um die am meisten von Konflikt und vom Klimawandel betroffenen Länder zu unterstützen.  

Konfliktbetroffene Länder wie Afghanistan, Somalia und Syrien stehen zunehmend im Mittelpunkt der Klimakrise. Obwohl diese Länder nur 10 Prozent der Weltbevölkerung und weniger als 3 Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen ausmachen, treffen sie die klimabedingten globalen Herausforderungen am stärksten. Menschen in diesen Ländern stellen 60 Prozent derjenigen, die weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, über 70 Prozent der Binnenvertriebenen und sind zunehmend mit extremer Armut konfrontiert. Darüber hinaus stellen sie die Hälfte der Menschen dar, die in den letzten 3 Jahren von Naturkatastrophen betroffen waren. Trotzdem erhalten sie nur ein Drittel der Klimafinanzierung. 

Der ̽ѡ-Bericht Klimamaßnahmen für das Epizentrum der Krise: Wie COP 28 zu mehr Klimagerechtigkeit in Krisenkontexten beitragen kann legt die vier Kernbereiche dar, die ̽ѡ sowie ̽ѡ-Mitarbeitende und –Klient*innen auf der COP 28 fordern: 

David Miliband, ̽ѡ-Präsident und CEO, sagt: 

,,Die diesjährige COP darf Menschen in den Staaten, die massiv vom Klimawandel bedroht sind, nicht im Stich lassen. Bei den Verhandlungen in Dubai müssen die besonderen Herausforderungen der konfliktbetroffenen und klimaanfälligen Länder, die bisher von den globalen Klimaschutzmaßnahmen ausgeschlossen waren, im Vordergrund stehen. Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan und Libyen, die Dürre und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit in Somalia und Afghanistan machen deutlich, wie groß die Gefahr von Untätigkeit ist. 

Der Klimawandel wirkt wie ein Bedrohungsmultiplikator und verschärft bestehende Herausforderungen fragiler Länder und Gemeinschaften. Die fehlende Unterstützung bedeutet, dass Ungerechtigkeiten gerade in diesen Ländern und Gemeinden zunehmen. Die zahlreichen Warnungen humanitärer Organisationen und Klimawissenschaftler*innen lassen sich endlos fortsetzen: 1,5 Milliarden Menschen könnten bis 2050 aufgrund von Klimaschocks, Ernährungsunsicherheit und steigenden humanitären Bedarfen vertrieben werden, wenn nicht ausreichend in Klimaresilienz investiert wird. In den nächsten 25 Jahren wird mit 250.000 zusätzlichen Todesfällen pro Jahr aufgrund von klimabedingter Unterernährung, Malaria und Hitzestress gerechnet. Und zwanzig Jahre Fortschritt bei der Gleichstellung der Geschlechter könnten zunichte gemacht werden, wenn die spezifischen Auswirkungen des Klimawandels auf Frauen nicht beachtet werden.  

̽ѡ ruft dazu auf, sich auf die Lösungen in Reichweite zu konzentrieren und die Chance, die COP 28 für Millionen von Menschen bietet, zu ergreifen. 

Die kürzlich veröffentlichte Erklärung zu Climate Relief, Recovery and Peace ist ein wichtiger erster Schritt. Sie erkennt die besonderen Auswirkungen der Klimakrise auf fragile und konfliktbetroffene Gemeinschaften sowie wichtige Forderungen nach einer zugänglicheren Klimafinanzierung, nach Investitionen in innovative Klimaanpassungsprogramme für diese Regionen an. Gleichzeitig räumt sie für Frauen-, Behinderten- und Jugendorganisationen einen Platz am Verhandlungstisch ein. Um diese fundamentale Erklärung in greifbare Ergebnisse für die von der Klimakrise am stärksten betroffenen Gemeinschaften umzusetzen, bedarf es jedoch eines begleitenden Aktionsplans. Regierungen, Banken, Klimafonds und der Privatsektor sollten die Erklärung unterstützen und sich zu spezifischen Zielen verpflichten: Die Höhe der Finanzmittel für diese Gemeinschaften, den Anteil, der in die Anpassung fließt, und die Zugänglichkeit dieser Mittel für nichtstaatliche Partnerorganisationen müssen im Mittelpunkt stehen.  

Die Messlatte für einen Erfolg der COP 28 liegt darin, ob sie sich zu einem neuen Kapitel des Klimaschutzes verpflichten kann – mit Verantwortung gegenüber jenen, die bisher am wenigsten priorisiert wurden, aber zugleich am meisten gefährdet sind."