In den letzten vier Wochen hat sich die weltweite Aufmerksamkeit zunehmend auf die Todesfälle, Zerstörung und Vertreibung in Israel und Gaza gerichtet. Die Ereignisse dort sind beispiellos und das menschliche Leid verheerend. Die alleinige Aufmerksamkeit von ̽»¨¾«Ñ¡ (̽»¨¾«Ñ¡) gilt dem Leben der Zivilbevölkerung und der Frage, wie wir sie dabei unterstützen können, die Kampfhandlungen zu überleben, die immer intensiver und tödlicher werdenden. Im Moment bedeutet das, den Fokus auf Gaza zu legen, wo mehr als 2 Millionen palästinensische Zivilist*innen jeden Tag Gefahr und Unheil ausgesetzt sind. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen bezeichnet dies als eine „humanitäre Katastrophe“. Das ist richtig.  

Es muss unbedingt verhindert werden, dass es zu weiteren Todesfällen und menschlichem Leid für die palästinensische Zivilbevölkerung in Gaza kommt. Ein ̽»¨¾«Ñ¡-Team ist vor Ort in Ägypten und versucht, zusammen mit Partnerorganisationen Hilfsgüter zu liefern, maßgeschneiderte und spezialisierte Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Wasser und Sanitärversorgung (WASH) zu leisten, sowie den Schutz von Kindern und Frauen und psychosoziale Maßnahmen zu gewährleisten. Jedoch sind die Hilfslieferungen nach und um Gaza stark reduziert aufgrund von Zugangshindernissen, die durch die Kampfhandlungen sowie langsame, komplizierte Kontrollen am Grenzübergang Rafah verursacht werden, und dem gefährlichen Mangel an Treibstoff.  Rund 700 LKW-Ladungen an Hilfsgütern warten am Grenzübergang auf den Durchlass. Doch aufgrund der langsamen Kontrollen, des Mangels an Treibstoff und der Zerstörung von Straßen und Infrastruktur in Gaza dauert der Zugang oft mehrere Tage. Berichten zufolge führen derzeit nur vier von 70 Organisationen, die vor der Eskalation in Gaza tätig waren, ihre Aktivitäten teilweise fort.  

Deshalb werden seit drei Wochen die Forderungen – auch von ̽»¨¾«Ñ¡ – zunehmend lauter, die Kampfhandlungen zu unterbrechen, damit Hilfe geleistet werden kann, Verletzte evakuiert werden können, Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln stattfinden und Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergriffen werden können, um sie vor dem inakzeptablen Ausmaß der Zerstörung zu schützen. Diese Forderungen hört man unter verschiedenen Namen:  Die US-Regierung, die Bundesregierung und andere Regierungen fordern „humanitäre Pausen“. Die Vereinten Nationen rufen zu einem „humanitären Waffenstillstand“ auf.    

Doch welche Begriffe benutzt werden ist weniger wichtig als ihr Inhalt. Entscheidend ist, dass diese Begriffe eine konkrete Bedeutung bekommen. Das ist jedoch bisher nicht geschehen und veranlasst ̽»¨¾«Ñ¡ zu diesem Statement.  

Eine Unterbrechung der Kampfhandlungen muss auf bestimmte Art und Weise stattfinden, um Wirkung zu zeigen. Das umfasst in diesem Zusammenhang kontinuierliche Hilfslieferungen in deutlich ausgeweitetem Umfang, sicheres Geleit für humanitäre Helfer*innen und die Zivilbevölkerung sowie eine kontinuierliche Lieferung von Treibstoff, Wasser und Strom, um effektive Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen. Dies wiederum erfordert Zugang zu allen Gebieten Gazas, die Mitwirkung aller Parteien, die Ãœberwachung durch die Vereinten Nationen und eine schnellere, effizientere Kontrolle von Menschen und Gütern an der Grenze. Vor allem die Dauer ist jedoch entscheidend: Die Organisationen vor Ort haben deutlich gemacht, dass mit einer Pause von ein paar Stunden nichts Wesentliches erreicht werden kann.    

Damit den Menschen wirklich geholfen werden kann, muss ein „humanitärer Waffenstillstand“ Folgendes beinhalten: 

Es muss klar sein, dass dieser Ansatz nur das Mindestmaß dessen erfüllt, um die unmittelbaren Bedarfe vor Ort zu decken, und weit davon entfernt ist, das Leid der Zivilbevölkerung zu verringern und ihre Interessen im Einklang mit dem Humanitären Völkerrecht zu schützen. Doch zurzeit wird auch dieses Mindestmaß nicht gewährleistet. Es ist unabdingbar, dass es so schnell wie möglich umgesetzt wird.    

Dieser Konflikt hat neue Ausmaße des Grauens aufgezeigt. Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober war schrecklich und ist zu verurteilen. Die humanitäre Lage in Gaza zurzeit ist verheerend und verschlechtert sich rasant. Die Zivilbevölkerung trägt die Hauptlast dieses Konflikts und muss dringend geschützt werden.