• Seit dem 15. April sind fast 2,8 Mio. Menschen aus dem Sudan geflohen und weitere 2 Mio. sind innerhalb des Sudans vertrieben worden.

  • Schätzungsweise 190.000 Geflüchtete sind seit dem 15. April aus dem Sudan nach Tschad gekommen.

  • Von den 190.000 Geflüchteten in Tschad sind allein in den letzten zwei Wochen 36.000 aufgrund von exzessiver Gewalt in Dafur geflohen.

  • Tschad erwartet bis Ende 2023 insgesamt 250.000 Geflüchtete aus Sudan, wenn die Gewalt weitergeht.

  • Frauen und Kinder sind am stärksten von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch bedroht.

̽ѡ (̽ѡ) ist zutiefst besorgt über die sich verschlechternde humanitäre Lage der sudanesischen Geflüchteten in Tschad. Seit Beginn des Konflikts am 15. April sind über 190.000 aus dem Sudan nach Tschad geflohen, von denen in den letzten zwei Wochen allein 36.000 (19 Prozent) Geflüchtete aus Darfur nach Adré gekommen sind. 90 Prozent dieser Geflüchteten sind Frauen und Kinder, wobei sowohl Erwachsene als auch Kinder unter einer beträchtlichen Anzahl von Verletzungen leiden: innerhalb der ersten drei Tage der Krise wurden mindestens 900 Fälle dokumentiert.

Aufbauend auf der Geberkonferenz für Sudan im Juni 2023 fordert ̽ѡ die Geberregierungen auf, den Central Emergency Response Fund (CERF) sowie den Sudan Humanitarian Fund weiterhin zu finanzieren, um die humanitären Bedürfnisse angemessen anzugehen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die internationale Gemeinschaft schnell handelt, um weitere Verluste von Menschenleben zu verhindern und das Leid der krisenbetroffenen Menschen zu lindern. 

Mwiti Mungania, ̽ѡ-Nothilfedirektor für Tschad, sagt: 

,,Die Verschärfung der interethnischen Konflikte in Sudan verschlimmert die Situation und gibt Anlass zur Sorge über mögliche weitere Vertreibungen. Wir sind vor allem über Darfur besorgt – die kürzlich angekommenen Geflüchteten berichten von erschütternden Gewalttaten. Die aktuelle Krise unterstreicht wie notwendig sofortige und umfangreiche Unterstützung ist. Die Lage wird sich voraussichtlich verschlechtern und Expert*innen schätzen, dass bis Ende 2023 insgesamt 250.000 Geflüchtete aus Sudan in Tschad fliehen werden. 

Die erforderliche humanitäre Hilfe, um das Leiden der Menschen zu lindern, benötigt erhebliche finanzielle Unterstützung. Stattdessen wurden von den angeforderten über 207 Millionen Euro zur Bewältigung der Krise bisher nur absurde 11 Prozent der benötigten Mittel aufgebracht. Diese Finanzierungslücke muss dringend geschlossen werden. Es muss sichergestellt werden, dass die notwendigen Ressourcen diejenigen erreicht, die dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.” 

̽ѡ in Tschad 

Um der kritischen humanitären Lage in Sudan und Tschad gerecht zu werden, leistet ̽ѡ lebensrettende Unterstützung für sudanesische Geflüchtete in Tschad. ̽ѡ hat vier mobile Kliniken in Übergangslagern (u.a. in Borota und Adré) eingerichtet, in denen grundlegende Dienstleistungen wie primäre, sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung, Ernährung, psychosoziale Unterstützung und sowie Schutzprogramme angeboten werden. 

Angesichts des dringenden Bedarfs an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen hat ̽ѡ einen Wassertankwagen zum Übergangslager Adré geschickt und überschaut die Lieferung und Qualität des Wassers. Darüber hinaus hat ̽ѡ mit dem Aufbau von 60 Latrinen im Lager Ourang und weiteren 40 im Übergangslager Borota begonnen, um die sanitären Bedingungen zu verbessern und das Wohlbefinden der Geflüchteten insgesamt zu fördern.