• Seit dem 26. September wurden in Sudan fast 3.000 Verdachtsfälle von Cholera registriert. 

  • Im gleichen Zeitraum wurden dort mindestens 95 Todesfälle durch Cholera verzeichnet. 

  • Zwischen dem 1. Januar und dem 31. September wurden etwa 201.500 Kinder mit schwerer akuter Unterernährung (Severe Acute Malnutrition, SAM) aufgenommen und behandelt. ̽»¨¾«Ñ¡ stellte zwischen September und Oktober 2023 in fünf Kliniken, die von ̽»¨¾«Ñ¡ unterstütz

  • Mehr als 24 Millionen Menschen in Sudan sind bereits von Hunger betroffen. 

  • Seit Beginn des Konflikts sind mehr als 12.000 Menschen im Land getötet worden. 

Der anhaltende und eskalierende Konflikt in Sudan hat die hygienischen Bedingungen und den Zugang zu Gesundheitsdiensten, insbesondere für Vertriebene, verschlechtert. In mehreren Orten im Bundesstaat Al Jazirah steigt nun die Anzahl der Menschen, die an Unterernährung und Cholera leiden. 

̽»¨¾«Ñ¡ fordert ein Ende der Kampfhandlungen und die Aufhebung der Beschränkungen, damit die Bevölkerung Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten. Darüber hinaus soll zusätzliche Unterstützung durch Geberregierungen sichergestellt werden, um die laufenden Hilfsmaßnahmen im Bundesstaat Al Jazirah und in ganz Sudan zu verstärken. Der Schwerpunkt muss hier auf der Bewältigung von Unterernährung und Gesundheitsrisiken liegen. 

Mohammed Mahdi, stellvertretender ̽»¨¾«Ñ¡-Programmdirektor für Sudan, sagt: 

,,Wir haben einen beunruhigenden Anstieg der Fälle von schwerer Unterernährung in den Ortschaften Wad Medani, East Medani und Al Kamleen im Bundesstaat Al Jazirah beobachtet. Die von ̽»¨¾«Ñ¡ unterstützten Gesundheitseinrichtungen im Bundesstaat Al Jazirah meldeten von September bis Oktober einen Anstieg der Fälle um 31,65 Prozent, was den dringenden Bedarf an humanitären Maßnahmen verdeutlicht. Der Anstieg wird auf den fehlenden Zugang zu angemessenen Nahrungsmitteln sowohl für Binnenvertriebene als auch für die Aufnahmebevölkerung zurückgeführt. Dies wird durch die allgemeine Gesundheitskrise infolge des anhaltenden Konflikts nur noch verstärkt. Die extreme Gewalt vielerorts hat die landwirtschaftlichen Aktivitäten unterbrochen, die Bevölkerung vertrieben und die Nahrungsmittelproduktion und -verteilung behindert. Die unzureichende Infrastruktur, einschließlich Straßen und Lagereinrichtungen, erschwert den Transport und die Lagerung von Lebensmitteln und führt zu Unterbrechungen der Versorgungskette. Der Mangel an Ernährungszentren im gesamten Bundesstaat Al Jazirah hat die Kapazitäten der bestehenden Einrichtungen überlastet: Insbesondere in der Stadt Madani reicht die Kapazität von 314 Betten nicht aus, um die wachsende Nachfrage zu decken." 

Als Reaktion auf die Krise unterstützt ̽»¨¾«Ñ¡ fünf Gesundheitskliniken im Bundesstaat Al Jazirah. Vor Ort wird das medizinische Personal in der Erkennung, Behandlung und verbesserten Ãœberwachung von Krankheiten sowie zu Maßnahmen der Infektionsprävention und –kontrolle geschult. Das Personal erhält zusätzlich Informationen zur Verteilung von Hygienekits und Sensibilisierung für die besten Hygienepraktiken. Bis Ende des Jahres sollen vier weitere Kliniken dazu kommen. Aktuell ist ̽»¨¾«Ñ¡ ist auch dabei, eine mobile Klinik einzurichten, um den Ort Al Managel zu erreichen und ortsunabhängiger einen Beitrag zur Cholera-Bekämpfung und der Bereitstellung von primären Gesundheitsdiensten leisten zu können. Zudem unterstützt ̽»¨¾«Ñ¡ schrittweise 9.400 Binnenvertriebene mit Bargeldhilfe und plant weiteren 19.493 Binnenvertriebenen in den Bundesstaaten Al Jazirah, Blauer Nil, Weißer Nil und Khartum Bargeldhilfe zukommen zu lassen. Diese soll dazu beitragen, dass die Menschen ihren täglichen Bedarf an Nahrungsmitteln und Hygieneartikel decken können. 

Seitdem Sudan am 26. September einen Choleraausbruch im Bundesstaat Gedaref gemeldet hat, wurden in den Bundesstaaten Gedaref, Südkordofan, Kassala, Khartum, Al Jazirah und Sennar fast 3.000 Verdachtsfälle und 95 damit verbundene Todesfälle registriert. Schätzungen zufolge sind aktuell mehr als 3,1 Millionen Menschen gefährdet. Da mehr als 24 Millionen Menschen in Sudan von Hunger bedroht sind, fordert ̽»¨¾«Ñ¡ alle Konfliktparteien auf, ihre jüngsten Zusagen einzuhalten. Nur so kann eine verstärkte und ungehinderte humanitäre Hilfe ermöglicht werden. Die Welt ist Zeuge extremer Brutalität in Sudan, insbesondere in Darfur und Khartum; alle Konfliktparteien müssen sich an das humanitäre Völkerrecht halten, wozu auch der Schutz von Zivilist*innen und ziviler Infrastruktur gehört.