• ̽ѡ ruft zu einem humanitären Waffenstillstand auf, um die Lieferung von Hilfsgütern und die Bewegungsfreiheit von humanitären Helfer*innen zu ermöglichen, damit diese die Menschen in Not erreichen können.

  • Die Hauptursache für die hohen Todeszahlen ist die anhaltende Gewalt; jedoch warnt ̽ѡ auch vor einer drohenden Gesundheitskrise.

̽ѡ (̽ѡ) warnt vor einem drohenden Ausbruch von Infektionskrankheiten in Gaza, wo die Bewohner*innen auf verunreinigte Wasserquellen angewiesen sind und keinen Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen und Hygiene haben. Dadurch werden sich durch Wasser übertragene Krankheiten wie Cholera und Typhus unweigerlich ausbreiten. 95 Prozent der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, 64 Prozent der primären Gesundheitseinrichtungen sind geschlossen (), und lebensrettende Medikamente stecken am Grenzübergang Rafah fest. Ein Monat der Bombardierung und Blockade hat bereits zu katastrophalem humanitärem Leid für die 2 Millionen Palästinenser*innen - die Hälfte davon Kinder - geführt, die jetzt kein sauberes Wasser und lebenswichtige medizinische Versorgung haben. Die durch den Konflikt verursachte Zerstörung treibt die humanitäre Krise weiter in die Höhe.

Aufbauend auf unseren Erfahrungen in komplexen Konfliktgebieten arbeitet ̽ѡ gemeinsam mit Partnerorganisationen daran, die Maßnahmen vor Ort zu verstärken. Der Schwerpunkt liegt auf der medizinischen Soforthilfe sowie Infektionsprävention und -kontrolle, um die Ausbreitung von Krankheitsausbrüchen und anderen Gesundheitsproblemen zu verhindern, die in humanitären Notsituationen auftreten. ̽ѡ ruft zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand auf, damit humanitäre Hilfe geleistet werden kann, die Verletzten evakuiert werden können, Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln stattfinden und Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergriffen werden können, um das unannehmbare Ausmaß an zivilem Schaden und Leid zu begrenzen.

Damit den Menschen wirklich geholfen werden kann, muss ein „humanitärer Waffenstillstand“ Folgendes beinhalten: 

Es muss klar sein, dass dieser Ansatz nur das Mindestmaß dessen erfüllt, um die unmittelbaren Bedarfe vor Ort zu decken, und weit davon entfernt ist, das Leid der Zivilbevölkerung zu verringern und ihre Interessen im Einklang mit dem Humanitären Völkerrecht zu schützen. Doch zurzeit wird auch dieses Mindestmaß nicht gewährleistet.

Bob Kitchen, ̽ѡ-Vizepräsident für Nothilfe, sagt:

,,Das humanitäre Leid in Gaza hat bereits ein katastrophales Ausmaß erreicht, und ohne Veränderungen im Vorgehen wird es noch schlimmer werden. Auch wenn der Hauptgrund für die hohe Todeszahlen nach wie vor die anhaltende Gewalt und Zerstörung ist, würde ein humanitärer Waffenstillstand den Hilfsorganisationen helfen, die sich abzeichnende Gesundheitskrise als Teil der ohnehin schon großen humanitären Krise zu bewältigen. Die Wasser- und Abwassersysteme und der fragile Gesundheitssektor in Gaza sind durch die Luftangriffe stark beschädigt worden. Die Zahl der Traumapatient*innen in den Gesundheitseinrichtungen steigt, und der Mangel an Medikamenten und Treibstoff ist gefährlich. Inzwischen haben 95 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser, 1,5 Millionen Menschen sind in überfüllten Gebäuden untergebracht, und es droht ein harter Winter. 

Die Bedingungen sind gegeben für die Ausbreitung von durch Wasser übertragene Krankheiten - Krankheiten, die Kinder besonders betreffen und zu vermeidbaren Todesfällen führen. ̽ѡ nutzt die bisherige Erfahrung bei der Durchführung von Gesundheitsprogrammen im Bereich Infektions-, Präventions- und Ausbruchskontrolle in Konfliktgebieten und arbeitet daran, die humanitäre Hilfe so schnell wie möglich auszuweiten. Doch ohne einen wirkungsvollen humanitären Waffenstillstand, der die Lieferung von Hilfsgütern ermöglicht, wird das Leiden unschuldiger palästinensischer Zivilist*innen weitergehen. Eine sofortige und nachdrückliche diplomatische Intervention ist dringend erforderlich für einen humanitären Waffenstillstand, der es ermöglicht den dringenden Bedarf an humanitärer Hilfe und Schutzmaßnahmen zu begegnen und die Gesundheitskatastrophe aufhalten würde.”

Im Nachgang der von französischen Präsidenten Emmanuel Macron veranstalteten humanitären Konferenz am Donnerstag, bekräftigt ̽ѡ die Forderung nach dem Schutz der Zivilbevölkerung und einer Erhöhung der humanitären Hilfe.