Berlin, 24. Februar 2022 — ̽ѡ (̽ѡ) ist über den Einmarsch Russlands in die Ukraine äußerst besorgt. Während die Bombardierung und der Beschuss im Laufe des Tages weiter eskalieren, fliehen die Menschen aus ihren Häusern und suchen verzweifelt Sicherheit. ̽ѡ unterstützt nachdrücklich den Aufruf des UN-Sicherheitsrates zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts, um die schlimmste humanitäre Krise abzuwenden, die Europa seit Jahrzehnten erlebt hat.
Ein ausgewachsener Krieg in der Ukraine würde eine schwere humanitäre Katastrophe nach sich ziehen, die zu massivem menschlichen Leid führen würde. Die Welt wird Zeuge von unschuldigen Toten, der Zerstörung der zivilen Infrastruktur und massiven Vertreibungen innerhalb des Landes und in ganz Europa sein. Dies wird weitreichende humanitäre Folgen für ganz Europa und die Welt haben, den Kontinent destabilisieren, die Ressourcen der Nachbarländer der Ukraine belasten und die Nahrungsmittelversorgung von Ländern wie Jemen, Libyen und Libanon beeinträchtigen, die bereits jetzt unter akuter Ernährungsunsicherheit leiden.
Lani Fortier, Direktorin für Notfalleinsätze bei ̽ѡ, sagt:
„Wir hoffen aufrichtig, dass wir eine Katastrophe abwenden und menschliches Leid vermeiden können. Genau das wird aber passieren, wenn dieser Konflikt weiter eskaliert. ̽ѡ bereitet sich auf das Schlimmste vor. Wir mobilisieren rasch Ressourcen und arbeiten mit Partnerorganisationen zusammen, um lebensrettende Hilfe für die Zivilbevölkerung leisten zu können, die aus ihren Häusern fliehen musste. ̽ѡ trifft sich mit Partnern und lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Polen und der Ukraine und prüft, wie wir auf die wachsende Zahl von Binnenvertriebenen, Geflüchteten und Menschen in Not reagieren können. Wir wollen dort im Einsatz sein, wo wir am meisten gebraucht werden, und zwar mit den Leistungen, die am dringendsten benötigt werden. Was auch immer die Bedürfnisse sind, wir bereiten uns darauf vor, sie zu erfüllen.”
Wir stehen kurz vor einem vollumfänglichen Krieg. Die Zivilbevölkerung muss geschützt, die UN-Charta respektiert und das humanitäre Völkerrecht geachtet werden. Die Menschen, die nach Schutz suchen, müssen sich frei bewegen können, und den Hilfsorganisationen muss ungehinderter Zugang zu hilfsbedürftigen Menschen gewährt werden. Die internationale Gemeinschaft muss geeint bleiben und diplomatischen Druck ausüben, um eine politische Lösung herbeizuführen. Gleichzeitig muss sich die internationale Gemeinschaft auf das Schlimmste vorbereiten und in humanitäre Hilfsprogramme innerhalb und außerhalb der Ukraine investieren, um Leben zu retten und menschliches Leid zu lindern. Die europäischen Ländern müssen ihre Nachbar*innen, die aus der Ukraine fliehen, willkommen heißen, indem sie die Grenzen offen halten und den uneingeschränkten Zugang zu Asyl und angemessener Aufnahme gewährleisten.
̽ѡ reagiert seit 2015 auf humanitäre Krisen in Europa, wo wir Nothilfe in Griechenland einleiteten und die Arbeit in Serbien wiederaufnahmen. Unsere Teams versorgten Geflüchtete und Migrant*innen mit Wasser, Gesundheits- und Sanitärversorgung sowie psychosozialer Hilfe. Seitdem leistet ̽ѡ auch in Deutschland (2016), Italien (2017) und Bosnien-Herzegowina (2020) Unterstützung für Geflüchtete und Migrant*innen. Seit dem vergangenen Jahr arbeitet ̽ѡ auch mit Geflüchteten und lokalen Gemeinden im Vereinigten Königreich im Bereich Integration zusammen.