Aufgrund der anhaltenden Gewalt in Sudan, insbesondere im Bundesstaat Sennar, werden in den nächsten Tagen voraussichtlich 130.000 weitere Menschen in den östlichen Bundesstaat Gedaref fliehen müssen. Vor Ort befinden sich bereits über 650.000 Vertriebene aus verschiedenen Teilen Sudans sowie mehr als 25.000 Menschen aus Äٳ󾱴DZ辱, die sich allein im Lager Tuneidbah aufhalten. ̽ѡ (̽ѡ) weitet die Hilfsmaßnahmen in Gedaref aus, um den ständig wachsenden humanitären Bedarf der vertriebenen Bevölkerung zu decken. Die Ressourcen in den Vertriebenenlagern in Gedaref sind bereits stark beansprucht: Sie beherbergen bereits Binnenvertriebene aus früheren Vertreibungen. Es mangelt an angemessenen Unterkünften, medizinischer Versorgung sowie Wasser- und Sanitärversorgung.

Eatizaz Yousif, ̽ѡ-Landesdirektorin für Sudan, kommentiert:

,,In Gedaref sind die Ressourcen bereits knapp. Es fliehen weiterhin Menschen aus den verschiedensten Teilen Sudans nach Gedaref, die aufgrund des Konflikts schwer traumatisiert sind und oft grundlegende Dienste wie medizinische Versorgung, Nahrungsmittel und Unterkünfte benötigen. ̽ѡ weitet die Arbeit vor Ort aus und stellt grundlegende Hilfsgüter wie Hygiene- und Gesundheitskits sowie medizinische Versorgung bereit.

In unserem Krisenbericht zu Sudan vom Juni 2024 haben wir davor gewarnt, dass sich die Waagschale in Sudan in Richtung Frieden und nicht in Richtung Krieg neigen muss. Nur einen Monat später sehen wir die tragischen Auswirkungen der anhaltenden Kampfhandlungen. Ohne verstärkte diplomatische Anstrengungen zur Sicherung eines Waffenstillstands läuft Sudan Gefahr, durch den Konflikt weiter auseinandergerissen zu werden. Dies würde katastrophale Folgen für Millionen von Zivilist*innen sowie die regionale Sicherheit haben. Sudan ist Schauplatz der schlimmsten Vertreibungskrise der Welt. Das Land entwickelt sich auch immer mehr zur schlimmsten Hungerkrise der Welt. In den von Gewalt beherrschten Gebieten stehen selbst den Menschen, die sich dort weiterhin aufhalten, keine Ressourcen zur Verfügung. Märkte, Häuser und Geschäfte werden geplündert.

Mit Beginn der Regenzeit müssen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden, um sichere Unterkünfte und Hilfsleistungen bereitzustellen. Der humanitäre Hilfsplan 2024 für Sudan ist nur zu 18 Prozent finanziert. Wenn die Staats- und Regierungschef*innen der Welt sich nicht für eine angemessene Finanzierung einsetzen, werden Millionen von Menschen ohne lebensrettende Hilfe auskommen müssen. Die Welt darf nicht länger die Augen vor der Krise in Sudan verschließen.”

̽ѡ in Sudan