21. Dezember 2023 — Die zeigt, dass 100 % der Bevölkerung in Gaza nun von einer krisenhaften Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Konkret heißt dass, dass die gesamte Bevölkerung laut IPC in die Phase 3 „akute Nahrungs- und Lebensmittelkrise“, Phase 4 „humanitärer Notfall“ oder Phase 5 „Katastrophe/Hungersnot“ eingestuft ist. Nie zuvor seit der IPC-Datenerfassung waren so viele Menschen in einer Region oder einem Land mit akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert. Dabei leben bereits eine halbe Million Menschen in Gaza mit einem katastrophalen Ausmaß an Hunger (IPC-Phase 5, Katastrophe). Der Bericht ist ein Aufruf zum Handeln, bevor die Sterblichkeitsrate und die Unterernährung aufgrund von Krankheitsausbrüchen und fehlendem Zugang zur Grundversorgung weiter ansteigen. Angesichts von Berichten über 20.000 tote Palästinenser*innen – die meisten von ihnen Frauen und Kinder – dürfen die Bombardierungen und die Gewalt nicht anhalten.
̽»¨¾«Ñ¡ fordert den UN-Sicherheitsrat dringend auf, eine Resolution zu verabschieden, in der ein andauernder Waffenstillstand zum Schutz der Zivilbevölkerung und ein ungehinderter Zugang für humanitäre Hilfe gefordert wird, um eine Hungersnot zu verhindern.
Die israelische Blockade von Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff und lebenswichtigen Medikamenten und Hilfsgütern bringt unermessliches Leid über die Palästinenser*innen. Die neuesten Daten zeigen, dass praktisch alle Haushalte täglich Mahlzeiten ausfallen lassen: In vier von fünf Haushalten im Norden und in der Hälfte der vertriebenen Haushalte im Süden essen die Menschen tage- und nächtelang nicht.
Der Norden Gazas und Gaza-Stadt sind seit dem 7. November durch die israelischen Streitkräfte abgeschnitten: Die Bevölkerung kann weder mit Hilfsgütern noch mit Nahrungsmitteln, Wasser oder Treibstoff versorgt werden. ̽»¨¾«Ñ¡ unterstützt lokale Partner, um die wenigen Lebensmittel, die in Gaza verfügbar sind, an einige der bedürftigsten Familien zu verteilen.
Bob Kitchen, Vizepräsident für Notfälle bei ̽»¨¾«Ñ¡, sagt:
„Die Palästinenser*innen in Gaza sterben nicht nur durch Bomben und Granaten, sie verhungern jetzt auch. Gaza ist für zwei Millionen Zivilist*innen – die Hälfte davon Kinder – zu einem ausweglosen Lebensalbtraum geworden. Es ist alarmierend, dass die Hälfte der Bevölkerung in Gaza hungert. Diese unhaltbare und ungerechte Situation erfordert sofortige Abhilfe. Israel muss dafür sorgen, dass ganz Gaza mit Nahrungsmitteln und sauberem Wasser versorgt wird. Angesichts der eskalierenden Hungersnot und der zunehmenden Ernährungsunsicherheit ist es zentral, die Bedürfnisse der vom Konflikt betroffenen Menschen sofort, sicher und effektiv zu erfüllen.
Es besteht ein dringender Bedarf an einer raschen und koordinierten humanitären Reaktion, um das Leid der Betroffenen zu lindern. Dringende Maßnahmen müssen die ungehinderte Lieferung von lebenswichtigen Nahrungsmitteln sicherstellen, da der Bedarf stündlich steigt. Dies gilt sowohl für humanitäre Hilfe als auch für kommerzielle Güter, die für das Funktionieren der Märkte und den nachhaltigen Zugang der Palästinenser*innen zu den von ihnen benötigten Gütern unerlässlich sind. Es ist gut, dass Hilfe über Kerem Shalom eintrifft. Doch es müssen alle Zugangsstellen geöffnet werden, um die Hilfe entsprechend des Bedarf aufzustocken und die benötigten kommerziellen Güter zu liefern. Gleichzeitig ist ein andauernder Waffenstillstand unabdingbar, um das Leben der Palästinenser*innen zu retten. Zudem müssen alle Geiseln als Teil der Vereinbarung freigelassen werden.“
̽»¨¾«Ñ¡ unterstützt engagierte Partner bei der Bereitstellung grundlegender gesundheitlicher, medizinischer und psychosozialer Dienste, von Bildung und Nothilfegütern wie Nahrungsmitteln und Winterkleidung. Dazu gehören die Beschaffung von lebenswichtigen Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern, Fachwissen über die öffentliche Gesundheit in Notsituationen, Ansätze zur Unterstützung von Kindern in Konfliktsituationen sowie finanzielle Mittel für Kauf, Verpackung und Verteilung von lebenswichtigen Hilfsgütern.