Als Arzt für ̽»¨¾«Ñ¡ in Sudan setzt sich Dr. Mogahed unermüdlich gegen Unterernährung bei Kindern ein. Er möchte den schwerwiegenden Folgen von ²Ñ²¹²Ô²µ±ð±ô±ð°ù²Ôä³ó°ù³Ü²Ô²µ etwas entgegensetzen und lebenswichtige medizinische Versorgung für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Sudan leisten.

Tatkräftiger Einsatz

Angetrieben von dem Wunsch, die am meisten gefährdeten Menschen der Welt zu unterstützen, kam Dr. Mogahed im Juli 2022 als Arzt zu ̽»¨¾«Ñ¡. Dr. Mogahed arbeitet in der Notunterkunft Tunaydbah in Al Gedaref und widmet sich dort der lebenswichtigen medizinischen Versorgung konfliktbetroffener Menschen.  

Der Schwerpunkt seiner Arbeit vor Ort lag zunächst auf der Behandlung von Geflüchteten aus ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô. Doch im April 2023 änderte sich die Situation, als sich der bewaffnete Konflikt in Sudan ausweitete. Die meisten Patient*innen von Dr. Mogaheds sind heute  Sudanes*innen, die innerhalb ihres Landes vertrieben wurden. 

„Ich verstehe, wie sie sich fühlen“

Wie die Menschen, die er behandelt, weiß auch Mogahed welche schwerwiegenden Folgen Konflikte für das eigene Leben haben können. Er sah, wie viele Menschen aus den umliegenden Dörfern flohen, bevor er selbst die schwierige Entscheidung traf, sein Zuhause aufzugeben.  

„Die Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Viele mussten 25 oder 30 Kilometer laufen – und das ohne Schuhe“, erzählt Mogahed. „Als sie in unserer Stadt ankamen, war ihr Zustand sehr schlecht. Überall an den Füßen hatten sie Verletzungen.“

Dr. Mogahed (29) in der medizinischen Klinik von ̽»¨¾«Ñ¡ in der Notunterkunft.
Dr. Mogahed (29) arbeitet in der medizinischen Klinik von ̽»¨¾«Ñ¡ in der Notunterkunft Tunaydbah.
Foto: Noory Taha/̽»¨¾«Ñ¡

Als sich der Konflikt auch auf den Wohnort von Mogaheds Familie ausweitete, entschied er gemeinsam mit den Frauen und Mädchen der Familie zu fliehen, um sie in Sicherheit zu bringen. Einige seiner Verwandten blieben. Doch die kann er derzeit nicht erreichen. „In meinem Bundesstaat gibt es keine Internetverbindung. Seit zwei Monaten habe ich ihre Stimmen nicht mehr gehört. Ich weiß nicht, was mit ihnen passiert ist.“

Ein Tag im Leben von Dr. Mogahed in Sudan

Der Konflikt in Sudan hält weiterhin an. ̽»¨¾«Ñ¡ ist die einzig verbleibende Hilfsorganisation in der Notunterkunft Tunaydbah. Dr. Mogahed und sein Team versuchen so vielen Menschen wie möglich zu helfen, doch sie stoßen an ihre Grenzen.  

Er kümmert sich am Tag um 50 Patient*innen, Notfälle nicht mitgerechnet. „Wir haben jeden Tag unglaublich viel zu tun“, sagt er. Die medizinischen Bedürfnisse der Menschen in der Unterkunft sind sehr unterschiedlich: Sie reichen von chronischen Krankheiten und Fieber über psychische Probleme bis hin zu ²Ñ²¹²Ô²µ±ð±ô±ð°ù²Ôä³ó°ù³Ü²Ô²µ bei Kindern.  Das Team kann außerdem nur auf sehr begrenzte Ressourcen zurückgreifen. Hinzu kommt, dass das Personal aufgrund der schwierigen Bedingungen oft wechselt. 

Trotz dieser Umstände geht Dr. Mogahed jeden Tag unermüdlich seiner Arbeit nach und versucht, das Leben der Menschen in der Unterkunft Tunaydbah zu verbessern. Er ist der Überzeugung, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung ein grundlegendes Menschenrecht ist. Er möchte allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer aktuellen Situation eine hochwertige medizinische Versorgung bieten.

In einer ̽»¨¾«Ñ¡-Klinik in Gedaref, Sudan, untersucht Dr. Mogahed ein Kind im Arm seiner Mutter.
In einer ̽»¨¾«Ñ¡-Klinik in Gedaref, Sudan, untersucht Dr. Mogahed ein Kind im Arm seiner Mutter.
Foto: Noory Taha/̽»¨¾«Ñ¡

Die Behandlung von Unterernährung inmitten von Krisen: Die Erfahrungen einer geflüchteten Mutter

Almas ist 33 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Gemeinsam flohen sie vor der Gewalt in ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô nach Sudan. Sie mussten ihr Zuhause so plötzlich verlassen, dass sie all ihr Geld und ihren Besitz zurücklassen mussten. „Ich wollte nur, dass meine Kinder überleben“, sagt sie. „Ich habe sie genommen und ein wenig Kleidung eingepackt und bin gegangen. Ich konnte sonst nichts mitnehmen.“ 

Wie viele Geflüchtete in Sudan hat auch Almas Schwierigkeiten, ihre Familie zu versorgen. Die Lebensmittel sind knapp und der Mangel an finanziellen Mitteln erschwert ihren Alltag. Zu Beginn des Jahres verschlechterte sich die Situation der Familie enorm, als bei Almas Sohn akute Unterernährung festgestellt wurde.

Almas, 33, sitzt mit ihrer Familie in ihrem Zelt in der Notunterkunft in Gedaref.
Almas, 33, sitzt mit ihrer Familie in ihrem Zelt in der Notunterkunft in Gedaref. Aufgrund des Krieges mussten sie aus ihrer Heimat fliehen. Jetzt haben sie Schwierigkeiten, genug zu essen für ihre Familie aufzutreiben.
Foto: Noory Taha/̽»¨¾«Ñ¡

Das medizinische Team von ̽»¨¾«Ñ¡ unter der Leitung von Dr. Mogahed half der Familie sofort und sorgte dafür, dass ihr Sohn die lebenswichtige Versorgung erhielt. Nach drei Wochen sorgfältiger Behandlung zeigte sich eine deutliche Verbesserung: Almas’ Sohn nahm wieder an Gewicht zu und es ging ihm Schritt für Schritt besser. 

Die erfolgreiche Behandlung ihres Sohnes gibt Almas trotz der schwierigen Umstände Hoffnung für die Zukunft. „Ich wünsche mir, dass wir ein gutes Leben führen können, dass wir glücklich sind und dass unsere Familie in Sudan und ijٳ󾱴DZ辱±ð²Ô in Frieden leben kann.“

Wie unterstützt ̽»¨¾«Ñ¡ die Menschen in Sudan?

Seit Beginn des Konflikts hat ̽»¨¾«Ñ¡ die Programmarbeit in Sudan angepasst und ausgeweitet, um den gestiegenen humanitären Bedarfen im Land nachzukommen. Wir unterstützen binnenvertriebene Menschen durch wirtschaftliche Förderung, gesundheitliche Versorgung, sowie mit Lebensmitteln, Wasser-, Sanitär- und Hygienemaßnahmen (WASH).  

̽»¨¾«Ñ¡ bietet auch Schutz- und Empowerment-Dienste für Frauen und Kinder sowie für Ãœberlebende geschlechtsspezifischer Gewalt in den Bundesstaaten Blue Nile, Gedaref, Khartum und South Kordofan. ̽»¨¾«Ñ¡ hat Büros in weiteren Regionen eröffnet, unter anderem in Port Sudan. In den Bundesstaaten River Nile und White Nile werden Nothilfemaßnahmen angeboten, die unter anderem Bargeldleistungen, sauberes Wasser sowie Sanitär- und Hygienemaßnahmen für gefährdete Gemeinden bereitstellen. 

Erfahre mehr darüber, wie du die Behandlung von Unterernährung bei Kindern in Sudan unterstützen kannst.

̽»¨¾«Ñ¡-Hebamme Zakia überreicht Samher (19) im Rahmen der Gesundheitsfürsorge für Schwangere ein Entbindungsset.
̽»¨¾«Ñ¡-Hebamme Zakia überreicht Samher (19) im Rahmen der Gesundheitsfürsorge für Schwangere ein Entbindungsset. Das ̽»¨¾«Ñ¡-Programm stellt sicher, dass Frauen in der Notunterkunft in Gedaref während der Schwangerschaft Zugang zu wichtiger Versorgung und Unterstützung erhalten.
Foto: Noory Taha/̽»¨¾«Ñ¡