
Diese 12 Aktivistinnen setzen sich für eine bessere Zukunft ein
Ob sie sich für die Rechte von Geflüchteten stark machen oder ihre Kinder aus zerstörten Häusern retten - diese mutigen Frauen warten nicht auf Veränderung, sie bewirken sie.
Ob sie sich für die Rechte von Geflüchteten stark machen oder ihre Kinder aus zerstörten Häusern retten - diese mutigen Frauen warten nicht auf Veränderung, sie bewirken sie.
Frauen und Mädchen sind am stärksten von Krisen betroffen. Die damit verbundenen finanziellen Einbußen erhöhen das Risiko einer Früh-, Kinder- oder Zwangsheirat sowie von geschlechtsspezifischer Gewalt. Anstatt darauf zu warten, dass Konflikte enden, jemand anderes eingreift oder dass helfende Gesetze erlassen werden, ergreifen Frauen selbst die Initiative und werden zu den Ersthelferinnen, Pionierinnen und Aktivistinnen, die ihre Familien, lokalen Gemeinschaften und Schwestern auf der ganzen Welt brauchen.
Am Internationalen Frauentag würdigen wir diese 12 Frauen, von berühmten Persönlichkeiten, bis hin zu neuen Gesichtern, welche die Welt zu einem sicheren und besseren Ort für alle machen.
Am Weltfrauentag würdigen wir für ihr Engagement und ihre Arbeit als Vorbild für Frauen, insbesondere für ihre Arbeit in einer Branche, die immer noch von männlichen Stimmen dominiert wird. Als Tochter iranischer Geflüchteter inspiriert sie junge Frauen, ihre Träume zu verfolgen und sich für ihre Rechte einzusetzen. Sie steht für Empowerment und Selbstbestimmung und erinnert uns daran, dass Frauen eine wichtige Stimme in unserer Gesellschaft haben und gehört werden müssen.
Neben ihrem Einsatz für Frauenrechte nimmt Enissa Amani auch immer wieder rechte Ideologien und die AfD kritisch ins Visier. Bereits 2016 äußerte sie sich in einem Interview mit dem Spiegel kritisch über die Partei und insbesondere über den damaligen AfD-Politiker Björn Höcke. In den sozialen Medien erhielt sie daraufhin zahlreiche Hasskommentare und Drohungen, ließ sich davon aber nicht einschüchtern. Sie setzt sich weiterhin für eine offene, tolerante Gesellschaft ein, in der Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung respektiert werden.
Anlässlich des 65. Jubiläums des Internationalen Frauentags wurde sie 2024 als eine von mehreren prominenten Frauen mit einer eigenen Barbie-Puppe geehrt. Ihr kontinuierlicher Einsatz für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit macht sie zu einer wichtigen Stimme, nicht nur in Deutschland, sondern auch international.
Die Schönheit der Welt wird den Schmerz immer übertreffen, auch wenn man versinkt. Ein Sonnenuntergang ist alles wert.
Mit 15 Jahren setzte sich aktiv für das Recht von Mädchen auf Bildung in Pakistan ein. Auf dem Heimweg von der Schule wurde sie von einem bewaffneten Angreifer attackiert, der versuchte, sie zu töten. Malala überlebte den Anschlag und zog mit ihrer Familie nach Großbritannien. Dort gründete sie den Malala Fund, eine gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für die Bildung von Mädchen einsetzt.
Mehr als 130 Millionen Mädchen können heute nicht zur Schule gehen – doch Malala engagiert sich weiterhin entschlossen für ihr Recht auf Bildung.
2014, mit gerade einmal 17 Jahren, wurde sie als jüngste Person mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Vereinten Nationen ehrten ihren Einsatz für Bildung, indem sie den „Malala Day“ ins Leben riefen.
Nina Levchuk ist eine der Gründerinnen von , einer Informationsplattform, die sich den wichtigsten Bedürfnissen von Menschen widmet, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Das Projekt gehört zu , über die mit der Unterstützung von Tech-Firmen wie Google bereits 45 Millionen Menschen weltweit erreicht wurden.
Gerade jetzt ist es wichtig, geflüchtete Mädchen zu inspirieren, den Tech-Markt als Chance zu sehen, um ein neues Leben zu beginnen und finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen.
Sara ist eine ehemalige syrische Wettkampf- und Rettungsschwimmerin und Menschenrechtsaktivistin. Sie nahm an Such- und Rettungsmissionen teil, um Geflüchtete auf der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland zu retten.
2015 floh sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester, der heutigen, aus Syrien. Als ihr Boot auf der Flucht im Ägäischen Meer zu sinken drohte, zogen die Schwestern es schwimmend in Sicherheit. Ihre Reise wird in dem ä.
Ich rede mit ihnen darüber. Ich sage ihnen: 'Ich weiß, wie ihr euch fühlt, denn ich habe das auch durchgemacht. Ich habe es erlebt und überlebt'. Und sie fühlen sich besser, weil ich eine Geflüchtete bin wie sie.
Nachdem die Schwestern in Deutschland politisches Asyl erhalten hatten, schloss sich Sara einer Nichtregierungsorganisation an, die Geflüchtete auf der griechischen Insel Lesbos unterstützt. Dort arbeitete sie als Übersetzerin. „Ich rede mit ihnen darüber. Ich sage ihnen: 'Ich weiß, wie ihr euch fühlt, denn ich habe das auch durchgemacht. Ich habe es erlebt und überlebt'. Und sie fühlen sich besser, weil ich eine Geflüchtete bin wie sie.”
Saras Engagement auf Lesbos führte 2018 zu ihrer Verhaftung sowie der Festnahme weiterer Menschenrechtsaktivist*innen – trotz massiver Zurückweisung der Vorwürfe durch Organisationen wie Amnesty International. Im Januar 2023 stand sie gemeinsam mit 24 weiteren humanitären Helfer*innen in Griechenland vor Gericht. Ihr wurden unter anderem ‚Spionage‘,‚Schluesung von Migrant*innen’ und ‚Geldwäsche‘ vorgeworfen, wofür ihr eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren drohen könnte. Nachdem das Gericht Teile der Anklage wegen Spionage für unzulässig erklärte, warten Sara und die anderen Helfer*innen nun auf ein zweites Verfahren. In diesem soll über den Vorwurf des ‚Migrant*innenschmuggels‘ entscheiden werden.
Halima Aden ist ein somalisch-amerikanisches Fotomodell und Aktivistin. Sie wurde im Kakuma-Flüchtlingslager in geboren und zog im Alter von 6 Jahren in die USA. Halima durchbrach bei jedem Schritt ihrer Karriere Grenzen und wurde das erste Hijab-tragende Model, das eine große Agentur unter Vertrag nahm Sie lief über internationale Laufstege lief und erschien auf dem Cover der Zeitschrift Vogue.
Bald darauf wurde Halima UNICEF-Botschafterin. Sie setzt sich für die Rechte von Kindern ein und nutzt ihre Plattform, um Spenden zu sammeln und auf die weltweite Lage Geflüchteter aufmerksam zu machen.
ist eine irakische Menschenrechtsaktivistin der jesidischen Minderheit und lebt heute in Deutschland. 2014 entführte der Islamische Staat (IS) sie aus ihrem Haus im und hielt sie drei Monate lang gefangen.
Nach ihrer Flucht wurde Nadia Murad eine starke Stimme für Frauen in Konfliktgebieten und Überlebende sexueller Gewalt. Für ihr besonderes Engagement wurde sie 2018 als erste Irakerin und Jesidin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete sie , eine Organisation, die sich für die Opfer von Völkermord einsetzt.
Ich möchte das letzte Mädchen auf der Welt mit einer Geschichte wie der meinen sein. Wir dürfen uns eine bessere Zukunft für Frauen, Kinder und verfolgte Minderheiten nicht nur ausmalen, sondern müssen konsequent daran arbeiten, sie zu verwirklichen - und dabei die Menschlichkeit in den Vordergrund stellen, nicht den Krieg.
Als Mitglied der „“ setzt sich Rima Sultana Rimu aktiv dafür ein, Frauen und Kindern in Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch Bildungsressourcen bereitzustellen. Für ihre herausragende Arbeit wurde sie ausgezeichnet.
Mit Radiosendungen, Theateraufführungen und traditionellen Unterrichtsmethoden sensibilisiert sie für die Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ des UN-Sicherheitsrats. Gleichzeitig unterstützt sie Mitglieder der Rohingya-Gemeinschaft, die mit Kinderheirat und häuslicher Gewalt konfrontiert sind.
Ich bin entschlossen, die Gleichstellung der Geschlechter in Bangladesch durchzusetzen. Ich glaube an die Kraft der Frauen und Mädchen, für ihre Rechte zu kämpfen. Wir werden Erfolg haben.
Zahra ist eine afghanische Geflüchtete, Journalistin und alleinerziehende Mutter. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern, damals elf und zehn Jahre alt, floh sie im August 2021 aus Afghanistan nach Großbritannien und musste dabei ihren Traumjob als TV-Nachrichtensprecherin aufgeben. 2022 nahm Zahra am Führungskräftetraining von ̽ѡ teil und setzt sich nun weltweit für die Rechte von Frauen ein. Vor den Vereinten Nationen erzählt sie ihre Geschichte und macht auf die Folgen von Konflikt und Flucht aufmerksam.
In Großbritannien möchte Zahra einen Master-Abschluss machen und ihre Karriere als Journalistin wieder aufnehmen, während sie weiterhin für die Rechte von Frauen in Afghanistan und weltweit kämpft. „Ich möchte, dass die Welt Afghanistan und allen Menschen in der Welt, die in Gefahr sind, beisteht“, sagt Zahra. „Geflüchtete und Menschen aus anderen Ländern sollten nicht unterschiedlich behandelt werden. Ich will Gleichheit für alle, egal ob sie aus der Ukraine, Afghanistan oder sonst woher kommen, sie sollten die gleichen Rechte haben.“
Rowida Al Sabbah arbeitet als Ernährungsbeauftragte für ̽ѡ in Gaza. Aufgrund des Konflikts musste sie aus ihrem Zuhause fliehen, setzt sich aber weiterhin dafür ein, Mangelernährung bei Kleinkindern zu behandeln und vorzubeugen. Zudem unterstützt sie schwangere und stillende Mütter dabei, die Gesundheit ihrer Babys zu sichern.
„Wir haben ein großes Risiko für Hunger und Mangelernährung, besonders bei Kindern, weil sie in den ersten tausend Tagen ihres Lebens am empfindlichsten sind“, sagt Rowida. „Diese Zeit ist entscheidend für ihre Zukunft – sie beeinflusst ihre körperliche und geistige Entwicklung. Fehlende Nährstoffe können bleibende Schäden verursachen.“
Rowida und ihr Team versorgen Menschen mit medizinischer Behandlung, Schulungen und wichtiger Aufklärung. „Wir sensibilisieren die Gesellschaft für die Bedeutung von Ernährung und zeigen, wie wir das Bewusstsein für die Nutzung von therapeutischer Fertignahrung (RUTF) stärken können“, sagt Rowida. RUTF ist eine mit Nährstoffen angereicherte Erdnusspaste, die als „Wundermittel“ zur Behandlung von Mangelernährung eingesetzt wird.
In der Ukraine mussten über 10 Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung vor Kriegsbeginn – ihre Häuser verlassen. Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung sind innerhalb des Landes vertrieben, und 3,7 Millionen Menschen sind von psychischen Belastungen wie Depressionen, Angststörungen und posttraumatischer Belastungsstörung betroffen.
Vor der Besatzung war ich eine glückliche Frau, Mutter und Unternehmerin. Ich hatte alles – so viele Ideen, Träume, die ich verwirklichte, und große Pläne.
Als ihre Heimatstadt besetzt wurde, floh Anna Lukina mit ihrer Familie nach Odessa. Um mit ihrer Depression umzugehen, begann sie dort als Freiwillige zu arbeiten. Sie ließ ihr erfolgreiches Friseurgeschäft zurück, doch statt aufzugeben, nutzte sie ihr Können, um vertriebenen Frauen kostenlose Schönheitsbehandlungen und Haarschnitte anzubieten. So gab sie ihnen ein Stück Alltag zurück.
Jetzt gründet sie ihre eigene Wohltätigkeitsorganisation, um Frauen und Menschen mit Behinderungen zu unterstützen, die vom Krieg betroffen sind.
Seit Beginn des Krieges im April 2023 erleben die Menschen in Sudan die größte Vertreibungskrise der Welt. Über 12 Millionen mussten ihre Heimat verlassen – innerhalb des Landes und über die Grenzen hinaus. Gleichzeitig sind 25 Millionen Menschen von einer schweren Hungerkrise betroffen.
„Wir erreichen so viele Menschen wie möglich und stellen trotz aller Zugangsbeschränkungen und Hindernisse dringend benötigte Hilfe bereit.“
Für Eatizaz Yousif und ihr Team sind die Herausforderungen enorm. Als der Krieg ausbrach, waren 99 Prozent des ̽ѡ-Teams in Sudan direkt betroffen oder mussten ihr Zuhause verlassen. Doch nur wenige Tage nach ihrer Vertreibung schlossen sich Yousif und ihr Team zusammen und richteten eine voll funktionsfähige Gesundheitseinrichtung ein, um sudanesische Familien schnellstmöglich zu versorgen. Seitdem weiten sie ihre Hilfe weiter aus und erreichen immer mehr Menschen mit lebenswichtiger Nothilfe, darunter medizinische Versorgung, Ernährungshilfe und Schutzmaßnahmen für Frauen.
Samia leitet wichtige Beratungssitzungen für Vertriebene und ihre Familien in einer Notunterkunft im Nordosten Syriens. In der ̽ѡ-Klinik für psychische Gesundheit unterstützt sie Menschen dabei, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.
Für ihre Arbeit wurde sie 2024 in die BBC-Liste der 100 inspirierendsten und einflussreichsten Frauen weltweit aufgenommen.
Trotz begrenzter Ressourcen setzt sich Samia unermüdlich dafür ein, das psychische Wohlbefinden ihrer Patient*innen zu verbessern und das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu stärken. Ihre eigenen Erfahrungen motivieren sie, den Menschen in der Notunterkunft zu helfen. Sie ist überzeugt, dass psychologische Unterstützung entscheidend ist, um sich nach einer Krise zu erholen.
Jüngste Ereignisse geben Hoffnung auf einen Neuanfang für Syrien, doch viele Menschen brauchen weiterhin Hilfe. Aktuell sind 16 Millionen auf Unterstützung angewiesen.
Frauen warten nicht darauf, dass Konflikte enden, Gesetze verabschiedet oder Schutzmaßnahmen eingeführt werden – sie handeln jetzt. Frauen müssen im Mittelpunkt jeder Entscheidung stehen, um eine sicherere und gerechtere Gesellschaft mitzugestalten.
und unterstütze unsere Arbeit, damit Frauen den Wandel vorantreiben können!
̽ѡ arbeitet in mehr als 40 Ländern, um Menschen, die von humanitären Krisen betroffen sind, beim Überleben, Erholen und dem Wiederaufbau ihres Lebens zu helfen. Wir unterstützen Menschen, die von Konflikten und Katastrophen heimgesucht wurden, ihre Gesundheit, Sicherheit, Bildung, wirtschaftlichen Wohlstand und Rechte zurückzugewinnen. Wir setzen uns stolz für eine Welt ein, in der Frauen und Mädchen die gleiche Chance auf Erfolg haben.